Nach dem Gewitter
Bei der Fahrt zur Ackernalm in den Bayrischen Voralpen holte mich die von Westen heranziehende, breite Gewitter-Front schon im Alpenvorland ein. Blitze zuckten und heftige Schauer begleiteten mich auf den weiteren Kilometern der Fahrt über Bayrischzell, den Ursprungpass und schliesslich die Mautstrasse hinauf zur Alm.
Nun hiess es, im Auto abzuwarten, bis das heftige Gewitter durchgezogen war. Blitzeinschläge in der Nähe waren ein Hinweis auf das Zentrum des Sturms. Die Wettervorhersage verhiess einen aufklarenden Himmel gegen Abend und Sonnenschein für den kommenden Tag. Bald darauf hörte der Regen dann auch auf und das Sommergewitter war nur noch ein dunkles Grollen in der Ferne. Es hatte deutlich abgekühlt. Dichter, feuchter Nebel stieg aus den Wäldern und Wiesen auf und strömte über den Sattel der Ackernalm hinweg ins Tal der Valepp.
Immer wieder lichteten sich die Nebelschwaden im Wechsel mit undurchsichtigem Grau und liessen die Umrisse der Landschaft erkennen. Die von der tiefstehenden Sonne angestrahlten hohen Wolkentürme des abziehenden Gewitters reflektieren das warme, weiche Licht des bevorstehenden Sonnenuntergangs und erzeugen ein interessantes Zwielicht. Ich laufe den Fahrweg zwischen den Almhütten hinauf zur Kapelle, wo man eine tolle Aussicht sowohl nach Westen zum Guffert und Blaubergkamm als auch nach Osten zum Kaisergebirge hat – ohne Wolken natürlich.
Nach Sonnenuntergang bot der schmale Lichstreifen der Abenddämmerung zusammen mit dem wabernden Nebel noch lange eine fast schon mystische Stimmung. Dann war es an der Zeit, noch etwas zu essen und den warmen Schlafsack im Dachzelt herzurichten. Am kommenden Morgen wollte ich den Sonnenaufgang vom Veitsberg beobachten. Dazu musste ich ja enstsprechend früh aufstehen, auch wenn es nur ein kurzer Aufstieg mit wenigen Höhenmetern (600 m) ist.
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[…] ich frühmorgens im Dunkel der Nacht vom Parkplatz auf der Ackernalm aufbreche, um den Sonnenaufgang auf dem Veitsberg (1.787 m) zu erleben, hält neben mir ein Auto. […]
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