Die Klippen und Buchten von Porteils
In Südfrankreich, kurz vor der spanischen Grenze, treffen die östlichen Ausläufer der Pyrenäen auf das Mittelmeer. So enden bei Argelès-sur-Mer die ausgedehnten Sandstrände Okzitaniens und gehen in die felsige und buchtenreiche Côte Vermeille über. Im Hinterland reichen die Gipfel des Massif des Albères bis über 1.200 Höhenmeter, ein Paradies zum Wandern und Radfahren. Schon der erste Küstenabschnitt bei Porteils, zwischen Argelès-sur-Mer und Collioure, bietet eine schöne Wanderung. Der Küstenweg verläuft in stetem auf und ab, vorbei an spektakulären Felsen und Buchten, zu einem der malerischsten Badeorte des Roussillion.
Der Weg beginnt westlich von Argelès-sur-Mer am Racou-Strand. Er führt bald unterhalb des Campingplatzes „Criques de Porteils“ vorbei. Dieser Platz bietet eine Top-Lage und Stellplätze mit herrlichen Ausblicken auf das Meer oder die Berge. Wir hatten vorab reserviert, zudem war Nebensaison, so dass wir einen Platz mit unverstelltem Meerblick geniessen konnten. Zum Glück wehte auch kein Tramontana – dieser stürmische, kalte Wind aus den Bergen schüttelte uns erst später in Cadaqués durch.
Die Küstenlinie unterliegt sehr stark der Erosion, daher musste der Weg in den letzten Jahren neu angelegt werden. Einige der kleinen Kiesstrände und felsigen Buchten, die man auf dem gut ausgebauten und gesicherten Abschnitt passiert, sind jedoch nur von Campingplatz aus über Treppen erreichbar.
Wanderer hingegen können am Kiesstrand der Plage de l’ouille ein Bad im Meer nehmen, bevor der Weg ein letztes Mal kurz und steil aufwärts führt. Bald erreicht man das Fort Miradou oberhalb der Bucht von Collioure. In der malerischen Altstadt von Collioure kann man zum Abschluss baden gehen, in einem der zahlreichen Restaurants und Bars einkehren und schliesslich mit der Bahn oder Bus zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Vielfalt an geologischen Formationen
Die Küste von Südfrankreich, die „Côte Vermeille“, hat ihre charakteristische Landschaft und rötliche Farbgebung von den verschiedenen Gesteinen. Dazu gehören Schiefer, Granit, Gneis, Quarzit oder Kalkstein. Die Vielfalt an geologischen Formationen macht die Côte Vermeille zu einem interessanten Gebiet für Geologen und Naturliebhaber. Auch Weinliebhaber finden durch das mediterrane Klima, die steilen Hänge und die fruchtbaren Böden hervorragende lokale Weingüter. Sie sind oft kräftig, aromatisch und haben eine ausgeprägte Mineralität, die sie von Weinen anderer Regionen unterscheidet, z.B die Banyuls-Süßweine. In vielen lokalen Weingütern kann man die Spezialitäten direkt kosten und kaufen.
Die schroffen und spitzen Felsen bei Porteils werden hauptsächlich durch den Schiefer geformt. Schiefer ist bekannt für seine Fähigkeit, in dünne, scharfe Platten zu brechen, was zu den charakteristischen schroffen und kantigen Formen führt. Die Umwandlung unter Einfluss von hohem Druck und/oder hohen Temperaturen verleihen dem Schiefer seine typische Schichtung und Spaltbarkeit, was zu den steilen und zerklüfteten Felsformationen beiträgt. Die kleinen Buchten zwischen den Felsen bieten sich ideal zum Schnorcheln an!
Die Landschaft bei den Criques de Porteils bietet einen Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen, die an die schwierigen Bedingungen von salziger Gischt, Wind und nährstoffarmen Böden angepasst sind, auch bekannt als Macchia oder Garrigue. Zu den typischen Pflanzenarten, welche meine Wanderung auch zu einem duftenden Erlebnis werden liessen, gehören u.a. Rosmarin,
und Thymian, Felsennelken, Strandflieder, Mittagsblumen, Ginster oder Mastix. Da – nach Jahren der Dürre – in diesem Frühling ausreichend Regen fiel, erblühte die Landschaft zusätzlich in leuchtenden Farben.
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[…] Bojen, die blühenden Frühlingswiesen und leuchtenden Bougainville, die reifen Weintrauben oder roten Felsen der Küste. In Collioure an der Côte Vermeille trifft alles […]
[…] legte den kurzen Weg vom Campingplatz an den Buchten von Porteils mit dem Fahrrad zurück und erreichte daher zügig meinen zentralen Ausgangspunkt: das Château […]
[…] direkt an der spanischen Grenze. Dort stößt der Gebirgszug der Pyrenäen auf das Mittelmeer, die Küste wird felsig und buchtenreich, die sogenannte Côte Vermeille. Auch ein kurzer Abstecher entlang der Küste südwärts nach […]
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