In der dalmatinischen Inselwelt – Vela Luka auf Korčula

Sonnenaufgang über der Insel Korčula, der Halbinsel Pelješac und der kroatischen Riviera von Makarska vom Berg Hum bei Vela Luka, Korčula, Kroatien

Ich stehe neugierig auf dem Oberdeck der Fähre von Split und lasse die ersten Eindrücke bei der Einfahrt in die Bucht von Vela Luka auf mich wirken. Während eine typisch kroatische Felsenküste mit schöne Badebuchten vorbeizieht, rückt der Hafen näher. Die Stadt umschliesst den gesamten hinteren Bereich der Bucht. Über der langen Hafenpromenade ziehen sich die Häuser die Hänge der umliegendn Hügel hinauf. Zur Zeit des antiken Griechenlands war die Insel noch üppig mit dunklen Wäldern bedeckt, weshalb die Insel Korkyra Melaina, Schwarze Insel, genannt wurde. Daraus leitet sich später der Name Korčula ab. Der Name blieb, auch (dunkle) Wälder sind glücklicherweise wieder vorhanden. So bestimmen lange, grüne Hügelketten mit Macchia und Kiefernwälder, fruchtbare Täler mit Olivenhainen, Weinreben und Obstplantagen die Landschaft die Insel.

Vela Luka ist mit knapp über 4.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt auf der Insel Korčula. Dennoch erscheint der umliegende Westteil der Insel ruhiger als die Region um die namensgebende und berühmte mittelalterliche Stadt Korčula im Osten. Wege und kleine Sträßchen durchziehen die Wälder oder folgen der Küstenlinie. Sie laden zu Wanderungen oder Radtouren ein und bieten Abwechslung zu den Aktivitäten im und am Wasser. Im Weiler Potirna fanden wir am Nachmittag einen kleinen und ruhigen Campingplatz als Standort für die nächsten Tage.

Südküste von Korčula bei Potirna, Süddalmatieen, KroatienDen Nachmittag nutzte ich für eine erste kurze Wanderung zu der kleinen Kapelle des heiligen Georg (Sv. Jure), die auf einem nahegelegenen Hügel thront. Von dort bietet sich ein herrlicher Überblick auf die Südküste und ihre Buchten, die vorgelagerten unbewohnten Eilande und bis hinüber zur Insel Lastovo. Ich rastete im Schatten auf der Steinbank vor dem Eingang der Kapelle und liess das mediterrane Panorama auf mich wirken. Wieder erholt folgte ich dem Weg südwärts hinab zu der Bucht Tri Luke, um die einige Ferienhäuser gebaut sind. Von dort führt der Weg entlang der Küste und das kurze, steile Stück die Straße hinauf zurück nach Potirna.

Kaputter Stuhl vor Fenstern in der Ruine einer Festung aus dem 19. Jahrhundert auf dem Berg Hum nach der Stadt Velu Luka auf der Insel Korčula, KroatienAm Rand von Vela Luka erhebt sich der Berghügel Hum (376 m). Dieser verspricht eine großartige Aussicht. Auf dem Gipfel des Hum stehen auch die Ruinen einer alten Festung aus dem 19. Jahrhundert. In dem halb verfallenen Turm schlief ein Mann, wohl eine Feuerwache (so etwas habe ich auch schon in Sardinien erlebt). Der Plan war, den Sonnenaufgang dort oben zu verbringen. Der Aufstieg ist kurz, rund eine Stunde. Daher wurde der Wecker für einen frühzeitigen Aufstieg gestellt.

Sonnenaufgang über der Insel Korčula, der Halbinsel Pelješac und der kroatischen Riviera von Makarska vom Berg Hum bei Vela Luka, Korčula, KroatienNach dem vorherigen erlebnisreichen Tag hatte ich jedoch einen so erholsamen und tiefen Schlaf, dass ich glatt den Wecker überhört. Glücklicherweise bin ich dann nicht allzu spät von alleine aufgewacht, noch als das erste Glimmen der Dämmerung einsetze. Also schnell angezogen und mit der Stirnlampe dann in einer sportlicheren Gangart über Waldwege und einen gut markierten Pfad durch lichten Kiefernwald aufwärts. Das letzte Wegstück verlief auf dem schmalen Fahrweg, der von Vela Luka heraufführt.

Sonnenaufgang über der Insel Korčula, der Halbinsel Pelješac und der kroatischen Riviera von Makarska vom Berg Hum bei Vela Luka, Korčula, KroatienIm Osten glühte bereits orange der Horizont. Kurz vor dem Sonnenaufgang erreiche ich noch rechtzeitig den Gipfel, stehe auf den Felsklippen aber plötzlich in einem starken, böigen Wind. Selbst mit Stativ wurde das Fotografieren damit eine Herausforderung. Die Sonne erhob sich nun über der Biokovo-Gebirkskette und der Küste der Makarska-Riviera auf dem kroatischen Festland, davor lagen im Dunst die Berg- und Hügelketten der Inseln Hvar und der Halbinsel Pelješac, prominent sichtbar durch ihren höchsten Gipfel, den Sv.Ilija (961 m). In den Tälern von Korčula hielt sich noch leichter Nebel, während die Konturen der Landschaft vom nun flach einfallenden Sonnenlicht plastisch modelliert wurden.

Mehr Bilder in der Galerie Kroatien.

 

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  1. […] an der Makarska-Küste aus dem Dunst, weit schweifte mein Blick über die Inseln Hvar, Korčula und Mljet. Nach einer Weile bekam ich Gesellschaft, zwei Männer kamen noch rechtzeitig zum […]

  2. […] Noch liegt eine kurze Fahrt in Richtung Split vor uns, um nach einer Übernachtung rechtzeitig die Fähre nach Korčula am kommenden Morgen zu […]

  3. […] verging die Zeit so schnell, dass ich mich erst gegen 11 Uhr schlafen legte. Im Gegensatz zur Wanderung auf den Berg Hum bei Vela Luka wollte ich diesmal nicht rechtzeitig zum Gipfel […]

  4. […] entlang der kroatischen Küste verliessen wir nach eindrucksvollen Erlebnissen, sowohl im ruhigen Westtteil der Insel, als auch in dem belebten Touristenmagnet Korčula-Stadt, endgültig die Insel. Sie prägte aber […]

  5. […] sich der Altstadt von Korčula nähert, mit dem Boot von der Wasserseite oder auf der Straße von Vela Luka kommend von den Hügeln im Inselinnern herab, Korčula bietet einfach immer ein atemberaubendes […]

  6. […] Dann geht es schnell, wir fahren über die Rampe in den Bauch des Schiffes und steigen die Treppen aufs Oberdeck. Während zunehmend die Einzelheiten der Stadt in der Ferne verschwinden, tauchen verheissungsvoll die Inseln Šolta und Brač vor uns auf. Wir passieren die Inseln durch einen engen Kanal und ziehen vorbei an der beeindruckenden Kulisse der Altstadt von Hvar. Nach drei Stunden Fahrt biegt die Fähre in die lange Bucht von Velu Luka ein, wo wir den Westen der Insel Korčula erreichen. […]

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