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Reise zur Wieskirche im Pfaffenwinkel

Die Wieskirche zu Steingaden, Wallfahrtsort und berühmter Rokokobau, Bayern, Deutschland

Nicht weit entfernt von den weltbekannten Königsschlössern Ludwigs II  – Neuschwanstein und Hohenschwangau -befindet sich die Wieskirche, eine ebenso viel besuchte Wallfahrtskirche. Die Anfahrt durch das sehr ländliche bayrische Voralpenland und seine Gemeinden lässt kaum vermuten, dass hier solch ein herrlicher Rokokobau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zu finden ist. Nach den heftigen Schneeschauern des Vormittags sind nur wenige Besucher auf den verschneiten Strassen unterwegs, so dass wir fast alleine die Ruhe und Faszination des Ortes auf uns wirken lassen können. Die tiefstehenden Sonne, der blaue Himmel und die Wolkenfetzen schaffen zusätzlich eine dramatische Stimmung.

Zugspitze über der Ebene von Lermoos

Zugspitze und Wetterstein-Massiv über der Ebene von Leermos, Tirol, Österreich

Plötzlich öffnet sich das Tal und ich fahre in das weite Becken von Lermoos und Ehrwald, die von dem atemberaubenden Ensemble von Ammergauer Alpen, Wettersteingebirge, Mieminger Kette und Lechtaler Alpen eingerahmt wird. Das Zugspitzmassiv dominiert jedoch klar die Szenerie über dem sogenannten Lermooser ‚Moos‘. Das Gebiet ist ein Eldorado für Mountainbiker, Wanderer, Kletterer und Bergsteiger, nicht zu vergessen die Skifahrer im Winter – dementsprechend touristisch erschlossen ist die Region. Neben der Anreise mit dem Auto von Garmisch oder Reutte empfiehlt sich die Fahrt mit der Ausserfernbahn, die zwischen beiden Orten verkehrt – auf der Strecke gilt übrigens auch das Bayern Ticket.

Auf dem Gipfelgrat des Piz Palü

Bergsteiger am Gipfelgrat des Piz Palü, Engadin, Graubünden, Schweiz

Während des steilen Anstiegs über den Pers-Gletscher und die Eisbrüche spürte ich deutlich die Höhenmeter in den Beinen und die dünnere Luft  hier über 3500 m. Nach einer kurzen Rast auf dem Sattel (im linken unteren Bilddrittel) folgte der letzte Teil des Aufsteigs auf dem schmalen Grat zum Südgipfel des Piz Palü. Das erste Teilstück war steil und vereist, bevor er gegen den Gipfel hin sanft ausläuft. Auf dem Grat verläuft übrigens auch die Grenze der Schweiz zu Italien. Auf dem Gipfel hatten wir schliesslich den Höhepunkt der Tour auf den Piz Palü erreicht, wobei uns die Gewitterwolken zum raschen Abstieg zurück zur Diavolezzahütte zwangen.

Die Gastlichkeit der Diavolezza-Hütte

Auf der Aussichtsterasse der Diavolezzahütte, Engadin, Graubünden,Schweiz

Auf der weiten Sonnenterasse der Diavolezzahütte mit dem traumhaften Panorama von Piz Palü, Piz Bernina und des Morteratschgletschers erholen wir uns von der Tour auf den Piz Palü hervorragend und können entspannt auf den Verlauf und die Erlebnisse der Tour zurückschauen. Dieser Ort, wo Tagesausflügler auf Kletterfreaks treffen, markiert eine Grenze zwischen der zivilisierten und unberechenbaren Welt,  von vermeintlicher Sicherheit und drohender Gefahr.

Durch die Eisbrüche auf den Piz Palü

Bergsteiger im Gletscherbruch des Pers-Gletschers beim Aufstieg auf den Piz Palü, Engadin, Graubünden, Schweiz

Im ersten steilen Abschnitt der Eisbrüche des Pers-Gletschers auf der Tour auf den Piz Palü folgten wir den Spuren vorangehender Gruppen, die ebenfalls einen einfachen Weg durch das Gewirr von Spalten und Eiswänden gesucht hatten. Trotzdem mussten wir vereinzelt mit Steigeisen und leichtem Pickeleinsatz arbeiten, was für den geübten Bergsteiger kein Problem darstellt. Dennoch verlangt der Blick in die Tiefe der Spalten gehörigen Respekt vor dem Gletscher ab. Während dieses Abschnitts sollte man sich keinesfalls vom beeindruckenden Panoramablick über den Morteratschgletscher aus der Konzentration bringen lassen.

Auf dem Gletscher zum Piz Palü

Panorama von Piz Bernina, Morteratschgletscher und Diavolezzahütte, Engadin, Graubünden, Schweiz

Nachdem wir für unsere Tour zum Piz Palü die Diavolezza-Hütte vor Sonnenaufgang verlassen hatten, führte der Weg zuerst über Fels und schliesslich auf den Pers-Gletscher. Dort querten wir über das apere und von vielen Spalten durchzogene Eis, bevor an den ersten Eisbrüchen der steile Aufstieg auf den Sattel und den Gipfelgrat beginnt. Schnell gewannen wir an Höhe und konnten das Panorama hinunter in Richtung Pontresina geniessen. Die Diavolezza-Hütte versank inzwischen fast in den aufquellenden Wolken (rechts im Bild), die von der steigenden Gewittergefahr kündeten und uns zur Eile trieben.

Die Bernina und der Biancograt

Sonnenaufgang am Piz Bernina, Engadin, Garubünden, Schweiz

Die Bernina (4049 m), hier von der Diavolezzahütte während meiner Tour auf den Piz Palü aus betrachtet, ist für viele Bergsteiger ein verlockendes und herausforderndes Ziel. Vor allem der Biancograt, ein langergezogener, gipfelwärts geschwungener Schneegrat (hier auf der rechten Seite gut im Profil zu sehen), gilt als der schönste Teil der Aufstiegsroute.