Unterwegs im Tjurpannan Naturreservat
Die Wanderung durch das Tjurpannan Naturreservat an der Westküste von Schweden kulminiert die Schönheit dieser Küstenlandschaft auf kleiner Fläche. Heide und Süßwasserseen, glattgeschliffene Granitklippen, Inseln und das offene Meer.
Nördlich von Grebbestadt, fast schon an der norwegischen Grenze, liegt das Naturreservat Tjurpannan. Gleich daneben Saltivk’s Camping, so dass ich von dort direkt zu Fuss und ohne Anfahrt zu den fotografisch interessanten Zeiten in den Park aufbrechen kann.
Ausgewiesene und mit Holzpfosten markierte Wanderwege führen über felsige Hügel und grasige Senken. Nur wenige Büsche an Stellen mit etwas Erde für die Wurzeln trotzen dem meist rauhen Wetter. Der Wind sprüht die Gischt der an den Klippen brechenden Wellen hoch auf und weht einen salzigen Geschmack herüber. Am Rand einer solchen Klippe steht als perfektes Motiv eine Holzhütte, die wohl als Lager für Fischerutensilien dient. Gern wird die Hütte von Wanderern auch als Rastplatz genutzt.
Wo zuvor die grelle Mittagssonne noch harte Schatten hervorbrachte, welche die Formen des geschliffenen Granits sowie die Kanten und Linien der zerklüfteten Klippen betonten, begannen bei sinkender Sonne bis weit in die Nacht ein ständig wandelndes Farbenspiel auf den nun weicher gezeichneten Felsen. Draußen auf dem Meer eilten Boote vorbei in die Häfen, um nicht bei Nacht durch die gefürchteten Gewässer fahren zu müssen.
Nachdem das letzte goldene Glimmen des Sonnenuntergangs erlosch und die blaue Stunde begann, leuchtete ein Halbmond silbrig hell über der Landschaft. So konnte ich ohne Stirnlampe den Heimweg antreten. Es sind zwar nur 2 km Strecke, doch der Abend fühlte sich so weit entrückt vom Campingplatz und dem Alltag des Reisens an. Was für ein grandioser Höhepunkt zm Abschluss der Reise durch Südschweden. Wir liessen nochmals Revue passieren, was wir seit der Ankunft in Skanör erlebt hatten: die Hanöbucht, Skärhamn und Björholmen auf Tjörn, Mollösund und Stocken auf Orust, Malö, Lysekil, Smögen, Fjällbacka und so viel mehr. Das wird nicht die letzte Nordland-Reise gewesen sein, zumal wir nun weiter wichtige Erfahrungen mit Dachzelt, Zelt und Hund im skandinavischen Klima gemacht haben.
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