Mollösund und Meer

Im Hafen des Fischerorts Mollösund auf der Insel Orust ankerten zahlreiche Motorboote und Segelschiffe. Cafés und Restaurants waren über Mittag gut gefüllt, an den Eisdielen bildeten sich lange Schlangen, Segler sonnten sich auf ihren Oberdecks. Dennoch herrschte eine gelassene, entspannte Atmosphäre. Wir kamen hierher, um den idyllischen Ort mit seinen vielen Kapitäns- und Fischerhäuser auf einem Rundweg zu erkunden.

Nach dem Start beim Parkplatz am Ortseingang gewinnt man vom Aussichtspunkt bei der Kirche einen ersten Überblick über die Lage am südwestlichsten Zipfel der westschwedischen Insel Orust. Vorgelagerte Inseln schützen vor Wind und Wellen vom offenen Meer. Im Süden erahnen wir Björholmen auf Tjörn, wo wir vor Tagen eine schöne Sommernacht erlebten. Der Weg führt hinunter zum Hafen und der Promenade mit Gastronomie und Geschäften. Diese sind ist im Sommer gut gefüllt, lebt der Ort statt vom Fischfang hauptsächlich vom Tourismus. Die Schären an der Westküste wird weiterhin der traditionelle Fang von Schalentieren und Fisch betrieben, ist aber ein beliebtes Segelrevier für Freizeitkapitäne. In Ellös, dem Hauptort der Insel, befindet sich übrigens die Werft der weltbekannten Firma Hallberg-Rassy. Dort werden auch Führungen angeboten. Neben vielen modernen Yachten sahen wir aber auch eine historische Orust-Jolle, wie sie wohl früher hier weit verbreitet war.

Wir setzen den Spaziergang fort und folgten den gepflasterten Gassen zwischen den bunten, hübsch hergerichteten Häusern hindurch. An vielen Häusern sahen wir ein Bootsmodell oder Möwenfigur im Fenster, was oft ein Hinweris auf eine Ferienwohnung ist. Die so typischen Stockrosen wucherten überbordend aus fast jedem sich bietenden Spalt zwischen den Pflastersteinen und den Gebäuden – der Sommer ist kurz und die opulente Fülle vergänglich. Nun führte unser Weg wieder aufwärts auf einen Hügel, auf der die historische Windmühle in leuchtender schwedenroter Holzfassade thront. Ein Platz zum Verweilen, um die Atmosphäre von Mollösund ein letztes Mal aufzunehmen und auf sich wirken zu lassen. Unser nächster Stellplatz würde aber ein Stück weiter der auf der Insel Malö sein.