Erste Begegnung mit Campill in Südtirol
Nach dem erholsamen Aufenthalt in der Toskana mit ihren sehenswerten Altstädten und einladenden Küsten wollten wir auf dem Rückweg nicht direkt nach Hause durchfahren, sondern uns noch unbekannte Gegenden in Südtirol erkunden. Daher verliessen wir nördlich von Trient das Etschtal nach Osten und fuhren ins Fleimstal bis kurz vor Cavalese.
Nachdem wir nun mehrere Stunden auf der Fahrt unterwegs waren, fanden wir bei Dosso Veronza einen hoch gelegenen, sonnigen Ort mit schöner Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler. Hier erholten wir uns von den vielen hundert Autobahnkilometern seit der Abfahrt am Morgen in Talamone. Wir kochten und aßen draußen in der warmen Abendsonne vor dem Panorama der Trentiner Bergwelt. Nach einem erholsamen Schlaf starteten wir von unserem Stellplatz in einen sonnigen Morgen und begaben uns auf die Fahrt durch das Fassatal. Das Ziel war ursprünglich Colfuschg, umgeben von den Dolomitenbergen des Sellastocks und der Cirspitzen. Doch schon im Fassatal kamen wir wegen der vielen anderen Urlauber oft nur im Schritttempo voran.
Am Sellajoch und Grödnerjoch waren alle Parkplätze überbelegt. Der Campingplatz in Colfuschg war ebenfalls voll ausgebucht. Was für ein gegensätzliches Bild nach den wenig besuchten Orten der Toskana – also befanden sich die ganzen Urlauber aus Deutschland, Österreich und Norditalien in Südtirol!
Wir beschlossen, eines der nächsten Seitentäler zu erkunden und bogen im Gadertal nach Westen ab, bis wir am Ende der Straße im kleine Ort Campill landeten. Auf dem Reiterhof Sitting Bull Ranch mit angegliederten Wohnmobil-Stellplätzen wurden wir vom Betreiber-Ehepaar herzlich empfangen. Hier fanden wir doch noch einen ruhigen und aussichtsreichen Platz für die Nacht. Direkt hinter unserem Standort liegt das Landschaftsschutzgebiet Muntcörta mit blühenden Almwiesen und Fichtenwäldern, über denen sich ein Panorama mit senkrechten Felswände des Somamunt (2.366 m) in der Puez-Geisler-Gruppe erhebt. Über das dort beginnende Zwischenkofeltal kann man auch auf einfachen Wegen auf den Zwölferkofel (2.384 m) wandern, doch dieser Gipfel musste auf den nächsten Besuch warten.
Stattdessen erkundete ich in der schwülwarme Luft die nähere Umgebung des Ortes. Dort gibt es z.B. die sehenswerten und denkmalgeschützten Ensembles von alten Bauernhäusern, Scheunen und Wirtschaftsgebäuden der Weiler Misci und Seres sowie die wassergetriebenen historischen Mühlen im Mühlental. Darüber erhebt sich hochaufragend der Peitlerkofel, auf dessen Gipfel das Panorama auf den gesamten Alpenhauptkamm belohnt. Zum Abendessen glühten dann die Felswände im roten Abendlicht, bevor Blitze und Regen eines rasch nahenden Sommergewitters uns nach drinnen ins Dachzelt verscheuchte.
Am folgenden Morgen starteten wir in frischen und kühlen Luft eine kurze, aber aussichtsreiche Wanderung zum Joéljoch, ehe wir am Nachmittag schon wieder aufbrechen mussten. Doch es war bestimmt nicht der letzte Aufenthalt in Campill, wir werden sicher zurückkehren.
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[…] letzterem verbrachten wir zwei erholsame Tage, mit kurzen Wanderungen durch erfrischende Bergwälder und Almwiesen unterhalb der senkrecht aufragenden Felswände der Puez-Geisler-Gruppe. Ich kannte […]
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