Herbstliches Alpenpanorama vom Zwölferkofel
Nach einem langen und ereignisreichen Tag sowie einer kurzen und frostigen Nacht stand am frühen Morgen die Wanderung von Campill auf den Zwölferkofel an. Der Berg bildet einen Eckpfeiler am Eingang zum Zwischenkofeltal und verspricht mit seinen 2.384 m Höhe eine hervorragende Aussicht.
Während die Nordwände wild und abweisend rund 1.000 m aufragen, besteht die Südseite aus Wiesenhängen und ermöglicht einen einfachen Aufstieg von der Alm Antersasc. Der Ausgangspunkt der Wanderung sind die Almwiesen des Naturschutzgebiets Muntcörta. Der weitere Weg über Waldwege und Bergpfade führt durch einen moosigen, feuchten Bergwald im Schatten der Bergkette der Puezspitzen. Erst kurz vor dem Talkessel der Zwischenkofelalm führt der Weg aus dem Schatten in das Licht der Morgensonne. Der weitere Pfad führt dann rechter Hand über Wiesenhänge einfach zum Gipfel. Dort bietet sich eine grandiose Fernsicht bis auf die Gipfel des Alpenhauptkamms, z.B. die Zillertaler Alpen oder die Rieserfernergruppe. Tausend Meter unter mir liegt still das Campilltal und ich kann die gesamte Route der Rundwanderung der letzten beiden Tage zur Schlüterhütte und über die Medalgesalm zurück zuvor nochmals nachverfolgen.
Ich genoss diese beeindruckende Atmosphäre in Einsamkeit und Stille ehrfürchtig, bevor ich den Rückweg nach Campill antrat. Über dem Talkessel der Alm Antersasc bilden die Felsbänder und -riegel der Puezspitzen eine scheinbar undurchdringbare Barriere, doch gibt es mit der schmalen Puezscharte einen Durchgang zur Puezhütte. Da diese bereits die Saison beendet und geschlossen hatte, war die Rundwanderung über die Puez-, Nives und Roascharte diesmal leider nicht möglich. Das ist doch ein Grund, um noch einmal in dieses schöne Tal zurückzukehren.
Doch noch stand ein weiterer Höhepunkt bevor: die Fahrt über das Würzjoch nach Villnöß und zur Ranui-Kirche, um auch noch eine andere Perspektive auf das Tourengebiet der letzten Tage, mit Peitlerkofel und Geislerspitzen, zu erhalten.
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