Das Mühlental von Campill

Rustikale Blockhütte einer historischen Getreidemühle im Mühlental von Campill, Südtirol, Italien

Nachdem ich nach der Rundwanderung zur Schlüterhütte und dem beeindruckenden Sonnenaufgang über den Geislerspitzen den schweren Rucksack im Auto verstaut und mich erfrischt hatte, besuchte ich nun sehenswerten Mühlen im Mühlental. Sie sind heute als Museum zeitweise auch von innen zu besichtigen, dann kann man ein Mahlwerk in Betrieb beobachten. Außen sind noch die hölzernen Zuleitungen, welche das Wasser vom Bach auf Stelzen zum Antreiben die Wasserräder heranführen, zu sehen.

Am Eingang zur untersten Mühle sitzt ein älterer Herr auf der Bank in der Sonne. Er schliesst als „Museumswärter“ die Mühle für Besucher auf. Ich komme mit ihm ins Gespräch und er erzählt mir Geschichten aus seinem langen Leben in Campill.

Hölzernes Mahlwerk im Innern der historischen Getreidemühle im Mühlental von Campill, Südtirol, Italien

Campill heisst auf ladinisch Lungiarü und liegt im Kernland der sogenannten Ladiner. Die Ladiner sind eine ethnische Gruppe bzw. Sprachgemeinschaft, die sich durch die Zugehörigkeit zur dolomitenladininischen Sprachgruppe bestimmt. Das Gadertal gilt dabei als Herz des ladinischen Siedlungs- und Kulturgebiets, wo die ladinische Lebensweise und Sprache noch sehr lebendig geblieben sind. Ladinien erstreckt sich darüber hinaus noch auf das Fassatal, Grödnertal, Fodomtal und um Cortina D’Ampezzo. Die Ortsschilder sind daher dreisprachig und viele der Ortsbezeichnungen entstammen ladinischen Ursprungs, z.B. Sas für Fels oder Val di Morins für das Mühlental.

Für heute war das zusammen ein ereignisreicher Tag. Nun wollte ich die restlichen Sonnenstunden nutzen, um auf meinem Stellplatz am Reiterhof Sitting Bull das Dachzelt für die Nacht vorzubereiten und ein gemütliches Abendessen zu kochen. Kaum war die Sonne hinter den Bergen verschwunden, wurde es nämlich kühl und ich verzog mich in meinen Schlafsack, um früh Schlafen zu gehen. Am kommen Morgen war nämlich die Wanderung auf den Aussichtsgipfel des Zwölferkofels geplant.

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  1. […] Gegenüber ragten die noch frostigen, schattigen Nordwände der Puezspitzen zum Greifen nah empor. Über den sanft abfallend Weg erreiche ich das Kreuzjoch und bekomme einen Eindruck der senkrechten Felswänder der Geislerspitzen aus nächster Nähe. Die warme Herbstsonne hat den Schnee der letzten Tage hier schon fast abgeschmolzen. Leider ist die Medalges Almhütte schon geschlossen, der Ort ist ein wunderschön gelegener Rastplatz. Der Höhenweg folgt dem Talschluss und führt dann durch die steile und scheinbar unpassierbare Roa-Scharte zwischen den Felsen ins Roa-Tal hinüber. Ich jedoch wende mich talwärts. Auf dem weiteren Abstieg nach Campill über die Almwiesen und lichte Wälder aus Lärchen und Fichten konnte ich dann nach und nach die warmen Kleider in den Rucksack packen. Als ich schliesslich den Wanderparkplatz erreichte, hatte ich noch ausreichend Energie für einen Besuch der Mühlen im Mühlental von Campill. […]

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