Vernet-les-Bains – charmantes Flair und spektakuläre Natur

Wolken und Nebel über der Altstadt von Vernet-les-Bains vor den Bergen der französischen Pyrenäen beim Sonnenaufgang, Okzitanien, Frankreich

Vernet-les-Bains war nach Prats-de-Mollo unser zweites abgelegenes Ziel am Fuße des imposanten Canigou-Massivs in den französischen Pyrenäen. Bekannt als Luftkurort mit einem milden Mikroklima und Thermalquellen, ist es ein perfekter Ort für Erholung, Kultur und Outdoor-Abenteuer. Die Zeiten, als der Ort von Kurgäste und Sommerfrischler von der heißen Tiefebene und Küste voll belegt war, sind vorbei. In der Altstadt macht sich die Landflucht mit vielen leerstehenden Gebäuden bemerkbar. Dennoch verbindet Vernet-les-Bains charmantes Flair, historische Stätten und spektakuläre Natur, Abgeschiedenheit und Ruhe. Dies war genau die Mischung, die wir uns erhofft hatten.

Blick auf die Altstadt von Vernet-les-Bains vor den Bergen der französischen Pyrenäen in der Abenddämmerung, Okzitanien, Frankreich

Von unserem Standplatz auf dem gemütlichen und entspannten Camping hatten wir einen grandiosen Panorama der Altstadt auf der anderen Talseite. Die Altstadt mit ihren engen, gepflasterten Gassen wird überragt von einer romanischen Kirche und Reste einer mittelalterlichen Burg, umgeben von den Bergwäldern.

Auf einen nebligen Morgen folgte ein sonniger Tag, ideal für eine Wanderung. Am Talende bei Casteils beginnen zahlreiche Wanderwege aller Schwierigkeitsgrade in die beeindruckende Bergwelt des Canigou-Massivs. Für geübte Wanderer ist der Gipfel des Canigou (2.784 m) ein Muss. Der Berg gilt als heiliger Ort der Katalanen und bietet eine beeindruckende Rundumsicht. Der Aufstieg dauert mehrere Stunden, ist aber ein absolutes Highlight. Auch ohne Gipfelziel kann man, mit Übernachtung auf einer der Berghütten, das Massiv umrunden. Auch Fernwanderwege führen hier vorbei.

Das Kloster Saint Martin du Canigou thront abgelegen auf einem Felsen am Canogou-Bergmassiv in den französischen Pyrenäen, Roussillion, Frankreich

Der Aufstieg zum Kloster Saint-Martin-du-Canigou ist einer der lohnenswertesten Ausflüge. Die Wanderung dauert etwa 1 -2 Stunden gesamt und ist ideal für alle, die Natur und Kultur verbinden möchten. Der steile Weg führt durch dichte Wälder und bietet immer spektakuläre Blicke auf die Felsen am Fuße der Pyrenäen. Schliesslich erreicht man das berühmte romanische Kloster Saint-Martin-du-Canigou, das auf einem felsigen Vorsprung thront.

Turm der Klosterkirche von Saint Martin du Canigou in den französischen Pyrenäen, Roussillion, Frankreich

Gegründet im 10. Jahrhundert, fasziniert es mit seiner einzigartigen Architektur, den kunstvoll gestalteten Säulengängen und der spirituellen Atmosphäre. Benediktinermönche lebten hier acht Jahrhunderte lang. Danach stand das Kloster bis zum Beginn des 20. Jahrunderts leer und verfiel zur Ruine. Heute bewirtschaftet die Gemeinschaft der Seligpreisungen das Kloster und führt auch Besucher durch die restaurierten Gebäude.

Säulen des Kreuzgangs im Kloster Saint Martin du Canigou in den französischen Pyrenäen, Roussillion, Frankreich

Der Blick auf das Tal und die umliegenden Berge ist atemberaubend und macht den Besuch unvergesslich. Vom Kreuzgang blickte man auf eine wilde, fast mystische Bergwelt in einem milchigen Licht, was bei mir die Assoziation an den magischen Zufluchtsort der Elben „Bruchtal“ im Epos „Der Herr der Ringe“ hervorrief.

Eine junge Frau führt Besucher durch das Kloster Saint Martin di Canigou in den französischen Pyrenäen

Die Führung wurde von einer amerikanischen Stundentin gehalten, die das hier über den Sommer ausübte. Heute war ihre Premiere – in perfektem Französisch, lehrreich, unterhaltsam – und unter den strengen, prüfenden Augen einer Nonne, die sich dabei ständig Notizen machte.

Klosterkirche von Saint Martin du Canigou in den französischen Pyrenäen, Roussillion, Frankreich

So vereint Vernet-les-Bains kulturelle Sehenswürdigkeiten, atemberaubende Natur und eine entspannte Lebensart – der Ort bietet Inspiration und Erholung inmitten der Pyrenäen.

 

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