Stille Stunden am Gardasee
Die Urlauber schliefen, keine Fähren auf dem See. Auch die morgendliche Müllabfuhr war noch nicht unterwegs. Vereinzelt fuhren Autos, ansonsten herrschte noch Stille an diesem Morgen in Limone am Gardasee. Nach einem genußvollen Abend in der Altstadt von Limone sul Garda stehe ich in der Dämmerung erneut an einem schönen Aussichtspunkt, oben an der Gardesana Straße.
Davor war ich am alten Hafen vorbeigekommen. Ein völlig anderer Eindruck als am Abend zuvor: Boote dümpelten zwar genauso träge im Hafenbecken, die Gassen der Altstadt und die Terassen der Cafes waren hingegen noch verwaist und menschenleer. Der Anblick der Boote, Häuser im mediterranen Stil und darüber aufragenden Felswänden erinnert mich an einen Aufenthalt in Manarolo in den Cinqueterre wie auch einer Reise an die Amalfiküste – da gibt es mit hinsichtlich der Zitrusfrüchte ja auch eine zusätzliche thematische Verbindung.
Mit der Dämmerung änderte sich das Licht. Die künstliche, orangenfarbene Beleuchtung wurde in den Hintergrund gedrängt und verschwand bald vollständig. Die Sonne wird noch eine Weile benötigen, um über dem 2200 Meter hohem Monte-Baldo-Massiv hervorzukommen. Daher wird die Landschaft an diesem fjordähnlichen, Nord-Süd ausgerichteten Abschnitt des Gardasees nun in diffuses Licht und warme Pastellfarben getaucht.
Das Land erwachte. Ich bin immer gerne in dieser Tageszeit unterwegs. Nach diesem euphorisierenden Start sah ich neugierig dem weiteren Verlauf dieses Tags entgegen. Ob ich es heute in das Limonaia del Castèl-Museum schaffen würde? Doch erst einmal musste die Ausrüstung zurück zum Campingplatz tragen, dann hatte ich mir einen Kaffee verdient.
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