Aufstieg auf das Ramolhaus im Gurgler Tal

Abenddämmerung über dem Ramolhaus mit Blick auf den wolkenverhangenen Alpenhauptkamm mit Hochwilde, Annakogel, Bankkogel, Karlesspitze und den Gurgler Ferner, Gurgler Tal, Ötztaler Alpen, Tirol, Österreich

Zum Sonnenuntergang lichteten sich die Wolken. Mit einer an diesem Tag nicht mehr erwarteten Aussicht vom Ramolhaus auf den Alpenhauptkamm und den Gurgler Ferner endet ein eindrucksvoller Tourentag in den Ötztaler Alpen. Ich hatte in diesem Sommer schon auf der Tour zum Brunnenkogelhaus einen Teil der „stillen Seite Söldens“, wie die Täler und Berge abseits der Skigebiete vermarktet werden, kennengelernt. Nun kehrte ich zurück, um auf der zweitägigen Tour mit dem Übergang über das Ramoljoch vom Gurgler Tal ins Venter Tal eine weitere stille und ruhige Region der Ötztaler Alpen zu durchwandern.

Wolken umspielen die Berghänge des Hangerer oberhalb der Zirbenwälder im Gurgler Tal, Ötztaler Alpen, Tirol, Österreich

Die Ankunft in Obergurgl verspätete sich verkehrsbedingt,  daher startete unsere kleine Gruppe den Aufstieg erst am frühen Nachmittag. Über dem Gurgler Tal haben sich, wie vorhergesagt, schon mächtige Quellwolken aufgebaut.  Die Gipfel, wie auch unser Wanderweg, verschwinden nach und nach in einer dichten Wolkendecke. Doch zuvor können wir noch einen Blick auf den Zirbenwald und die Schlucht mit der Rotmoosache unterhalb des Hangerers werfen. Der Wechsel von Licht uns Schatten, Sonne und Wolken schafft eine dramatische Beleuchtung. Sie bringt die spätsommerlich gelbbraunen und dunkelgrünen Farbtöne, Im Kontrast zu den bereits neuschneeweißen Berghängen, abwechselnd zum Leuchten und Verblassen. Das gesamte Panorama mit den Gipfeln von Hochwilde, Annakogel, Bankkogel, Karlesspitze, Schalfkogel und dem Gurgler Ferner konnten wir jedoch erst am Abend bestaunen.

Abenddämmerung über dem Ramolhaus mit Blick auf den wolkenverhangenen Alpenhauptkamm der Ötztaler und Stubaier Alpen, Gurgler Tal, Ötztaler Alpen, Tirol, Österreich

Das Ramolhaus ist eine alpine Schutzhütte auf 3.006 Meter Höhe. Sie liegt auf einem Felsrücken oberhalb des Gurgler Gletschers und ist Basis für viele fordernde Gipfeltouren auf Höhen um die 3.500 m sowie Übergänge zu anderen Hütten. Auf der anderen Talseite liegt die Langtalereckhütte, die über einen versicherten Steig durch vom Gletscher blankgeriebenen Felsen und die atemberaubende Piccard-Hängebrücke tief unten im Tal erreicht werden kann. Eine weitere lohnenswerte Tour führt über das Ramoljoch (3.186 m) hinüber ins Venter Tal und das Bergsteigerdorf Vent. Das war auch unser Ziel für den kommenden Tag.

Abenddämmerung über dem Ramolhaus mit Blick auf den wolkenverhangenen Alpenhauptkamm mit Hochwilde, Annakogel, Bankkogel, Karlesspitze und den Gurgler Ferner, Gurgler Tal, Ötztaler Alpen, Tirol, Österreich

Quer über das Tal, zur Talstation in der Nachbarschaft der Langtalereckhütte verläuft auch die Materialseilbahn des Ramolhauses. Sie ist sogar für Personentransport zugelassen. Die Gondel hängt dabei mehrere hundert Meter über dem Talgrund, mit sicher unvergleichlichen Aus- und Tiefblicken. Unterhalb des Schwärzenkamms erblickt man das geschlossene, aufgegebene Hochwildehaus. Durch das Auftauen des Permafrostbodens senkte sich das Bauwerk, ist dadurch einsturzgefährdet und irreparabel beschädigt. Die unbewirtschaftete Fidelitashütte daneben bietet zumindest für Notfälle in diesem Tourengebiet Schutz und Sicherheit.

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  1. […] hat dennoch viele natürlichere Touren zu bieten, wie ich später bei einem Aufenthalt auf dem Ramolhaus erfahren […]

  2. […] dem Aufstieg auf das Ramolhaus  lichteten sich die Wolken am Vorabend bereits für einen kurzen Blick auf die Gipfel- und […]

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