Stellplätze direkt am Meer – Sardinien Camping wie im Katalog

Auto mit Dachzelt an einer Bucht an der Westküste von Sardinien in der leuchtenden Dämmerung nach Sonnenuntergang, Italien, Europa

Traumhafte Stellplätze in Sardinien direkt am Meer oder mit grandioser Aussicht, das wünschen sich sicher die meisten der inzwischen zahlreichen Camper. So wird es auch in den vielen Verkaufskatalogen für die Fahrzeuge suggeriert. Die Realität hingegen sind oft eng parzellierte, laute und gut gefüllte Campingplätze. In Sardinien gibt es an einigen Orten und zu bestimmten Zeiträumen jedoch noch viele Möglichkeiten, legal, oder zumindest von den lokalen Anwohnern toleriert, etwas abgeschiedener zu übernachten.

Auto mit Dachzelt an einer Bucht an der Westküste von Sardinien in der leuchtenden Dämmerung nach Sonnenuntergang, Italien, Europa

Die Dosis macht das Gift. Das gilt auch für freies Übernachten auf Sardinien. Offiziell ist es verboten. Schon in den 1970 Jahren begannen die Probleme mit den Hippies, die an den schönsten Plätzen wilde Campingplätze errichteten oder in Höhlen in ihren Kommunen lebten, z.B. am Capo Testa oder der Cala Luna. Heute ist es eher die Masse der motorisierten Reisenden, welche die Insel überrollt. Im Inland oder ausserhalb der Hochsaison ist die Lage deutlich entspannter und mit entsprechender Rücksicht und durch Nachfragen bei den Menschen vor Ort, Corpo Forestale oder Polizei lassen sich dennoch tolle Orte zum Übernachten finden. Die Einheimischen sind immer noch unheimlich gastfreundlich und hilfsbereit.

Mann mit leuchtender Stirnlampe vor einem Auto mit Dachzelt an einer Bucht an der Westküste von Sardinien unter dem nächtlichen Sternenhimmel, Italien, Europa

Viele Restaurants auf dem Land lassen ihre abendlichen Gäste auf Stellplätzen übernachten, wie wir das z.B. bei S’Abba Druche nördlich von Bosa genutzt haben. Viele Bauernhöfe (mit Hofläden), sogenannte Agricampeggio, bieten neben Zimmern und Ferienwohnungen zusätzlich Stellplätze an. Es gibt auch noch die gemütlichen, unparzellierten Campingplätze mit Stellplätzen unter Pinien und Olivenbäumen (z.B. in Marina di Gairo) welche weniger für Großcamper geeignet sind oder wegen etwas älterer, aber dennoch meistens gut gepflegter Sanitäreinrichtungen in den offiziellen Bewertungen schlechter abschneiden. Ich habe dort die 5-Sterne-Campigplatz-Fraktion bislang nicht vermisst.

Auch mancher Landbesitzer an schönen Orten ist dazu übergegangen, Übernachtungen auf seinem Grund, meistens ohne oder nur rudimetärer Infrastruktur wie Wasser, Strom, Toilette oder Entsorgung anzubieten. An der Einfahrt oder auf einer abendlichen Runde wird dann von jedem Gast eine Entgelt von 10 -30 EUR, je nach Größe und Anzahl Personen, in Bar kassiert. So wurde es bei unserem Aufenthalt am Torre Argentina gehandhabt, wo wir ausreichend Abstand zu den anderen Campern halten konnten und dennoch in einer großartigen Landschaft direkt am Meer standen.

Mehr Bilder in der Galerie ‘Sardinien’.

 

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  1. […] gibt es sowohl den Komfort von schönen, komfortablen Campingplätzen als auch viele freie, aussichtsreiche und einsamere Stellplätze. Diese sind oft nur am Ende von ausgewaschenen, sandigen Feld- und Waldwegen […]

  2. […] Steilküste am Capo Marrargiu. Der nun flachere Abschnitt ist auch eine beliebter (und erlaubter) Stellplatz für Wohnmobile und Camper direkt am Meer. Wenn man diesen Ausgangspunkt wählt, kann die etwa 5 Km lange Wanderung auf zwei kürzere […]

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