Malerisches Bosa – eine Stadt am Fluss
Die Stadt Bosa liegt zwischen den von der Sommersonne ausgeblichenen, heissen und unzugänglicheren Hochebenen der Planargia und der felsigen Küste im Westen von Sardinien. Der Fluss Temo schneidet sich durch die Tafelberge hinunter ins Mittelmeer und ist wenige Kilometer von der Küste hinauf sogar tief genug für Fischerboote und Lastkähne. Das ist einzigartig für einen Fluss in Sardinien. Auf Basis dieser günstigen Lage entwickelte sich die heutige Stadt Bosa.
Entlang der Flussufer der Innenstadt liegen auf der einen Seite die historischen Gerbereigebäude. Auf der anderen Seite war das Panorama der Altstadt entlang der Flusspromenade in der Vergangenheit von beeindruckenden, großen Palmen geprägt. Diese sind leider dem Palmrüssler-Käfer, einem aus Asien eingeschleppten Schädling, zum Opfer gefallen und wurden abgeholzt. Ohne die Bäume wird der Blick nun auf die Fassaden der mehrstöckigen Bürgerhäuser frei. Dahinter bildet der zentrale, mit Granitplatten und runden Kieselsteinen gepflasterte Corso, das „Wohnzimmer“ der Stadt mit Geschäften, Bars und Restaurants sowie die Kathedrale den Kern der Altstadt. Eine alte Straßenbrücke aus dem hier dominierenden rotem Trachytgestein sowie eine moderne Fussgängerbrücke verbinden die beiden Ufer.
Gleich hinter dem ebenen Teil der Altstadt leuchten die bunten Fassaden von schmalen Häusern auf den steilen Berghängen bis hoch zu den Mauern und Türmen des Kastells Malaspina. Das stammt aus der Zeit der Genueser Herrschaft im 12. Jahrhundert und kann besichtigt werden. Für einen Panoramablick über die Stadt, den Fluss bis hin zum Meer mit dem Stadtstrand muss man aber nicht die Burgmauern erklimmen. Die Straße unterhalb des Eingangs bietet ebenfalls eine weiten Aussicht.
Nach den Reise entlang der einsamen Küstenstraße von Alghero genossen wir in Bosa wieder städtisches Flair und konnten wieder frische Lebensmittel einkaufen. In den schattigen Gassen setzen wir uns auch gerne auf ein kühles Getränk in eine Bar, da uns am frühen Abend die große Hitze eine Stadtbesichtigung noch verleidete. Bosa wirkte auf mich sehr authentisch und entspannt, auch wenn es an einigen Stellen touristisch geprägt ist. Als Regionalzentrum zwischen Alghero und Oristano sind hier die notwendigen öffentlichen Einrichtungen für Bildung und Gesundheit sowie der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen vorhanden. Bosa ist kein mondäner Ort mit touristisch herausgeputzen Fassaden und domiert von Ferienwohnungen und- appartments, sondern eine Stadt mit einer lebendigen Gemeinschaft – mit allem was dazugehört: Lärm und Stille, Schönes und Hässliches …
Mehr Bilder in der Galerie ‘Sardinien’.
Trackbacks & Pingbacks
[…] entlang der Westküste, mit Aufenthalten z.B. in Torre del Porticciolo, Alghero, Torre Argentina, Bosa, Costa Verde uvm., nun den südlichen Wendepunkt erreicht. Nach einem Stop in Iglesias, traten wir […]
[…] Gäste auf Stellplätzen übernachten, wie wir das z.B. bei S’Abba Druche nördlich von Bosa genutzt haben. Viele Bauernhöfe (mit Hofläden), sogenannte Agricampeggio, bieten neben Zimmern […]
[…] der Küste oder in den Bergen im Hinterland. Der Küstenabschnitt am Torre Argentina, nördlich von Bosa, bietet sich dafür an: eindrucksvolle Natur, eine zerklüftete Felslandschaft, erfrischende […]
[…] am Capo Caccia. In Alghero beginnt auch die spektakuläre Küstenstraße südwärts nach Bosa, durch kaum besiedeltes Gebiet. Die Straße verläuft entlang der bergigen Küste immer weit […]
[…] der breiten Promenade die einladenden Tische eines Restaurants in der goldenen Abendsonne und dem Panorama der Altstadt von Bosa. Die romantische Stimmung zum Sonnenuntergang wird durch zwei Musiker mit Livemusik begleitet. So […]
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!