Das tränende Auge des Futuro
Auf einer Wiese vor der Pinakothek der Moderne in München steht nun schon seit 2017 das eiförmige Futuro-Haus des finnischen Architekten Matti Suuronen wie ein gelandetes Ufo. Diese Zukunftsvision für modernes Bauen von 1968 hat sich am Merkt nicht durchgesetzt, heute würde es als Tiny House eine Renaissance erfahren. Zur Zeit im politischen Umbruch, vor Ölkrise und der Verkündung der „Grenzen des Wachstums“ waren das technische wie architektonisch-gestalterische Konzept jedoch visionär.
Mit seiner spacig runden Form, beeinflusst von zeitgenössischer Science Fiction, den tatsächlichen Erfolgen der Raumfahrt und dem Design von Verkehrsflugzeugen, steht es im optischen Gegensatz zu den klaren Linien und Kanten der Pinakothek der Moderne oder dem Neorenaissance-Backsteinbau der Alten Pinkothek. Die Konstruktion aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit 16 symmetrisch angeordneten ovalen Fenstern ist ein Teil der Neuen Sammlung im Design Museum. Die Elemente haben auf der Außenhaut inzwischen ihre Spuren gezeichnet, die Schmutzschlieren hinterlassen auf dem Gebäude einen Hauch von Traurigkeit und lassen Raum für Fantasie und Assoziation.
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