Felsen und Buchten am Cap de Creus

Morgensonne über einer felsigen Bucht gegenüber der Altstadt von Cadaqués, Katalonien, Spanien

Die Halbinsel Cap de Creus markiert den östlichsten Punkt von Festlandspanien. Wie ein Rückgrat treffen hier die ostlichen Ausläufer der Pyrenäen auf die Küste des Mittelmeers. Westlich einer Linie von El Port de la Selva nach Roses trennt das Küstengebirge den Ort Cadaqués und den Naturpark Cap de Creus vom Rest der Costa Brava ab. Bis zum Bau der bis heute einzigen Zufahrtsstraße im 19. Jahrhundert war Cadaqués nur über den Seeweg erreichbar. Zahlreiche Fernwanderwege, z.B. entlang des Pyrenäen-Hauptkamms an den Atlantik, beginnen oder enden hier.

Die Landschaft beindruckt  durch viele bizarr anmutende Felsformationen und unterschiedliche Gesteinsarten: Quarzite und Schiefer in gelben, roten, schwarzen und grauen Farbtönen. Magmatische Gesteine, vor Jahrmillionen durch Druck und Hitze entstanden und durch lang anhaltende Erosion wild geformt, regen die Fantasie der Menschen an.

Der in Barcelona ansässige Reiseschriftsteller Raymond Chandler sagt in seinem Buch „Us with Us“ über Cadaques: „Was die Künstler anzieht, ist nicht nur das Licht, sondern auch die Mineralität, eine Kombination aus Licht, Stein und Wasser, die eine einzigartige Farbkombination hervorbringt, und das sieht man in der Kunst, die hier entsteht“. Auch Orte wie Cadaqués und Portlligat besitzen bereits innerhalb der Stadtgrenzen sehenswerte felsige Küstenabschnitte, in die immer wieder kleine Badebuchten eingelagert sind.

Die Sonne strahlt durch den Leuchtturm am Cap de Creus, Katalonien, Spanien

Zum Leuchtturm am Kap führt zwar eine Straße, die aber in der Sommersaison tagsüber für den Individualverkehr gesperrt wird. Dafür verkehrt dann ein öffentlicher Bus. Ich habe es sowieso vorgezogen, das Kap sowohl mit dem Fahrrad als auch zu Fuß zu erkunden. Bei Tramuntana-Wind war ich auf dem Weg zum Leuchtturm in der kargen Landschaft – viel Buschwerk und nur wenige Bäume – oft starken Böen ausgesetzt. Daher habe ich das Wandern bevorzugt, die schönsten Felsformationen und abgelegenen Buchten, für eine Rast und Abkühlung im Meer, kann man sowieso nur zu Fuß erkunden. Ich halte es da ganz mit Bruce Chatwin: „Man’s real home is not a house, but the Road, and that life itself is a journey to be walked on foot.

Die abgeschiedene, jedoch exklusive Lage ist Fluch und Segen zugleich. Künstler und Hippies haben die damals arme Region als Erstes für sich entdeckt. Ein touristischer Ausverkauf mit seinen schlimmsten Exzessen, z.B. dem Bau von Hotelburgen, hat glücklicherweise nicht stattgegfunden. Dennoch wird an manchen Tagen die Zufahrtsstrasse wegen Überfüllung der Stadt gesperrt.

 

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  1. […] in Katalonien hatten wir schon viele Eindrücke entlang der Küste der Côte Vermeille und der Cap de Creus mit den Städten Collioure und Cadaqués gewonnen. Nun führte uns der Weg weg vom Meer ins […]

  2. […] Auf der Wanderung von Cadaqués zum Cap de Creus entdecke ich einen Citroën Méhari, eine Ikone des von Strand, Sonne und lässiger Leichtigkeit […]

  3. […] eingebettet in die hügelige Küste der Cost Brava, zwischen dem Ort Cadaqués und dem Naturpark Cap de Creus an den südöstlichen Ausläufern der Pyrenäen. Ich kann auch heute gut nachvollziehen, warum sich […]

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