Citroën Méhari – das kultige Strandmobil

Ein alter Citroën Méhari Pickup parkt auf einer Straße vor Kiefern in der Sonne an der Küste des Mittelmeers

Auf der Wanderung von Cadaqués zum Cap de Creus entdecke ich einen Citroën Méhari, eine Ikone des von Strand, Sonne und lässiger Leichtigkeit geprägten Lebensstils an der (französischen) Mittelmeerküste. Mit der offenen, bunten Kunststoffkarosserie konnte man stilvoll entlang von Strandpromenaden cruisen oder sich an oder auf Strände sowie in Sanddünen wagen – obwohl sich dafür wohl eher das später angebotene Allradmodell eignete. Die lange Nutzung hat sichtlich Spuren an diesem Fahrzeug hinterlassen.

Ab den 1960er Jahren kamen die ersten Strandbuggys auf, unter anderem geprägt von einem Hippie-Lebensstil und dem aufkommenden Strandtourismus. So wie der VW Bus für Surfer und Camper eine Basis schuf, wurde das Fahrgestell des VW Käfer eine Plattform für viele Fahrzeug-Umbauten. Der Kalifornier Bruce Meyers schuf 1964 den ersten Buggy, als er eine  selbstentwickelte Karosserie aus Kunststoff auf das Käfer-Fahrwerk schraubte. Dieser legendäre Meyers-Manx-Buggy schuf somit die Urform für die Kategorie der Strandbuggys als Spaßfahrzeuge.

Fotocollage von einem alten Citroën Méhari Pickup

1968 entwickelte Citroën das Modell Méhari (Nordafrikanisches Wort für „Renndromedar“) auf Basis des – es ist so naheliegend – Citroën 2CV (Spitzname „Ente“) bzw. dessen Nachfolger Dyane. Dieser Kleinwagen war das französische Pendant zum Erfolgs- und Massenmodell VW Käfer. So war der Méhari als zuverlässiger und vielfältig nutzbarer Pickup ursprünglich nicht als Spaß- oder Freizeitfahrzeug konzipiert, sondern als Nutzfahrzeug.

Innenraum mit Lenkrad eines alten Citroën Méhari in der Sonne an der Küste des Mittelmeers

Das Fahrzeug war leicht zu reinigen (einfach ausspritzen) und zu warten, entsprechend robust (das französische Militär nutze ihn), erprobt (unter anderem auf der Ralley Paris-Dakar), (zuver-)lässig und vor allem günstig im Unterhalt. Immerhin hat die Karosserie keine Rostanfälligkeit. Wegen seines Zeltdachs und Kunststoffverdecks für die hintere Sitzreihe und Ladefläche wurde der Méhari auch gerne als „rollendes Vorzelt“ bezeichnet.

Der Wagen erhielt auch medial eine Würdigung: in einem Film der Reihe „Der Gendarm von St. Tropez“ wurde 1978 ein grüner Méhari als Dienstfahrzeug der Gendarmerie genutzt und vom Hauptdarsteller Louis de Funès, gefahren.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.