Die Wegelnburg im Wasgau
Mit dem Glimmen der Morgendämmerung über den Bergen des Pfälzer Walds begann ein neuer Frühlingstag. Ich stand dabei auf der Burgruine Wegelnburg, der höchstgelegenen Burgenanlage der Pfalz, und blickte auf ein weites Panorama mit dem Dahner Felsenland und dem Wasgau. So heisst das waldreiche Gebiet, das sich auf beiden Seiten der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich erstreckt.
Der Wasgau ist bekannt für solche Burgruinen, die mit den Sandsteinfelsen quasi verwachsen sind. Neben aufgemauerten Gebäuden und hölzernen Konstruktionen wurden zusätzlich Räume oder Treppen in den weichen Stein gehauen. Ich erkenne Trifels, Berwartstein, Altdahn, im Süden die Hohenburg und der nahe Löwenstein. Im Südosten erhebt sich der Schwarzwald hinter der Rheinebene.
Ich hatte bereits den Sonnenuntergang am Vorabend hier oben angesehen. Ich ging später die zwei Kilometer zum Waldparkplatz zurück und schlief dort bequem in meinem Dachzelt. Viele andere Besucher der Burg biwakierten auf dem oberen Plateau unter einem beeindruckenden Sternenhimmel. Als ich im frühmorgens zurückkehrte, fand ich die sie noch schlafend und tief vermummt in den Schlafsäcken vor – die Nacht ist kühl und zugig mit einem kalten Nordwind. Leise baue ich das Stativ, suche mir einen ersten Platz für die Aufnahmen und lasse die Stimmung auf mich wirken.
Nach und nach treffen weitere Frühaufsteher ein. Die Lage der Wegelnburg ist bekannt für diesen atemberaubenden Ausblick, so dass man in allen Jahresezeiten selten alleine ist. Zudem ist an diesem Donnerstag zugleich Vatertag und Feiertag, so dass mehrere (Männer-)Wandergruppen unterwegs sind und vor Ort nächtigen, um diese besondere Stimmung zu erleben.
Im ganzen Wasgau gibt es sehenswerte Orte und beindruckende Landschaften, einladende Restaurants mit gutem regionalen Essen und Wein. Daher führt mich mein weiterer Weg an diesem Tag hinunter zum Gimbelhof, einem Landgasthof mit Ausicht auf die nahegelegene Burg Fleckenstein. Schwarz-weisse Vogesenrinder grasen malerisch auf der Weide unterhalb des Gartens, in dem Tische und Bänke zur Einkehr einladen. Für die Kinder gibt es einen Ritter-Abenteuerspielplatz und die kurze Wanderung hinüber zur Ruine ist auch mit kleineren Kindern machbar – die Besichtigung der Burg ist lohnenswert. Am Gimbelhof selbst kann man mit dem Bus oder Camper nicht übernachten, aber auf der französischen Seite gibt es immer wieder schöne Möglichkeiten an Wanderparkplätzen oder Restaurants, die zum Abendessen bei ihnen die Nächtigung auf dem Parkplatz erlauben.
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[…] finden sich mittelaterliche Burgruinen nicht immer auf den höchsten Berggipfeln, wie z.B. die Wegelnburg. Es reichen oft schon strategisch günstig gelegene, freistehende Felsformation an Berghängen oder […]
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