Herbststimmung am Falzarego-Pass
Ich liebe den Herbst und seine Stimmungen. Es ist eine Zeit des Übergangs, des Abschieds von der Fülle des Sommers und der Vorbereitung für den kommenden Winter. Kürzere Tage mit einer noch wärmenden Sonne, längere Nächte mit oft schon frostigen Temperaturen. Morgennebel statt Schwüle und Gewitter. Leuchtende Gelb- und Rottöne der Bäume wechseln sich mit bereits matten, erdigen Brauntönen von Wiesen und gefallenem Laub ab. Dann bin ich gerne in der Natur unterwegs. Auch dieses Jahr ergab sich wieder die Gelegenheit, bei einer guten Wettervorhersage ein paar Tage in die Dolomiten zu fahren.
Im vergangenen Herbst konnte ich u.a. viele Eindrücke an den Drei-Zinnen gewinnen und ein unvergessliches Panorama vom Gipfel des Dürrenstein oberhalb der Plätzwiese erleben. Beim Anblick der weiter südlichen liegenden Berge spürte ich schon deren Lockruf. So waren mein diesjähriges Ziel die Ampezzaner Dolomiten bei Cortina d’Ampezzo. Mein erster Stützpunkt bildete der Falzarego-Pass, von dem ich die herbstlichen Lärchen- und Zirbelkieferwälder unterhalb Averau und Nuvolau erkunden sowie zum Sonnenaufgang auf dem kleinen Lagazuoi in der Fanesgruppe aufsteigen wollte.
Die Berge empfingen mich bei herrlichem Sonnenschein. Um die Gipfel von Lagazuoi, den Tofane, Hexenstein oder Nuvolau bildeten sich immer wieder Wolken. An so einem schönen Wochenende waren noch viele andere Ausflügler und Wanderer unterwegs. Die meisten Berg- und Almhütten haben die Sommersaison schon beendet, so dass es am späten Nachmittag bereits deutlich stiller wurde. Dafür wurde das Licht zunehmend wärmer und tauchte die Landschaft die kommenden Stunden bis weit nach Sonnenuntergang inein intensives Leuchten. Der Lago Limides, in dem sonst gerne die Spiegelung der umgebenden Gipfel zu sehen sind, war leider komplett ausgetrocknet. Trotzdem gab es eine Fülle von Motiven und schliesslich fand ich sogar einen Standpunkt, der ansprechende Kompositionen sowohl in Richtung des Sonnenlichts als auch auch von ihm abgewandt bot.
Über dem Falzarego-Pass ragt steil die Felswand des Lagazuoi rund 600 Meter auf. Vom Pass fährt eine Seilbahn zur Hütte hinauf, die Gondel winzig vor den Felsbändern, ehe sie in den Wolkenhimmel entschwand. Ich dachte dabei mit Vorfreude an den Aufstieg und das Dolomiten-Panorama am kommenden Morgen. Da es nun deutlich früh dunkel und kalt wurde, legte ich mich daher zeitig in meinen warmen Daunenschlafsack im Dachzelt – zudem der Wecker auf 3 Uhr gestellt war.
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[…] den eindrucksvollen Erlebnissen am gestrigen Tag mit der Wanderung durch die herbstlich bunten Lärchen und Latschenkieferwälder unterhalb von Averau und Nuvolau fuhr ich nach dem Abstieg vom Gipfel das Lagazuoi hinüber zum […]
[…] viel später um 9 Uhr. So verbrachte ich die Nacht im Dachzelt auf der Passhöhe, nicht ohne davor einen leuchtenden Sonnenuntergang genossen zu haben. Dann stand ich gegen 3 Uhr auf, stieg den einfachen Weg auf, um rechtzeitig vor Beginn der […]
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