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Sonnenaufgang auf dem Ngauruhoe-Gipfel

Kapitel 1: Aus dem Dunkel der Zeit in das Licht des Jetzt

Vollmond über der Mangatepopo-Hütte am Ngauruhoe, Tongariro Nationalpark Neuseeland

Um drei Uhr morgens beendet der Wecker die kurze Nacht. Durch das Fenster meines Quartiers in der Mangatepopo-Berghütte flutet helles Mondlicht, doch draussen scheinen die dunklen Gesteinsmassen des Tongariro-Massivs das sanfte Licht aufzusaugen. Durch die Adern meiner noch schläfrigen Glieder pocht sofort freudige Erregung, denn die Bedingungen scheinen optimal, um mein lang ersehntes Vorhaben zu starten: der nächtlichen Aufstieg auf den 2291m hohen Vulkan Ngauruhoe, um von dessen Gipfel den Sonnenaufgang über dem Tongariro-Nationalpark und der neuseeländischen Nordinsel zu erleben.

Die Wanderer in der Hütte schlafen noch alle, so daß in der friedlichen Stille des eiskalten Herbstmorgens alles Leben eingefroren erscheint. Doch diese oberflächliche Betrachtung trügt, denn der Boden auf dem ich stehe, ist äußerst aktiv. 150 Km tief im Erdinnern, wo sich die indisch-australische Platte auf die pazifische schiebt, ist der Ursprung für jene eruptiven Kräfte, die  mit feuriger Macht und Zerstörungskraft die Landschaft im Zentrum der neuseeländischen Nordinsel einer fortwährenden Gestaltung unterziehen. Weiterlesen

Maoris und ihre Mythen

Kapitel 3: Geschichte voller Liebe und Leidenschaft

Verschneiter Ngauruhoe von nahe der Old Waihohonu Hut gesehen, Tongariro Nationalpark, Neuseeland

Vulkane und ihre feurigen Gewalten werden seit jeher von vielen Völkern mit Achtung und Furcht angesehen. Sie sind Teil eines lebendigen Universums, dessen unbegreiflichen, übermenschlichen Mächte mit Opfergaben zu besänftigen versucht wurde, oder  ein tapu, ein Verbot, den angemessenen Respekt verlangte. So reisten seit langer Zeit die Menschen in Ehrfurcht entlang der Berge, ohne je einen Blick auf die heiligen Gipfel zu werfen. Dort regieren die übernatürlichen Herrscher-Te Roro, Taka und Taunapiki – eine Missachtung ihres tapu brachte die Gefahr des Todes oder eines schlimmen Fluches mit sich. Weiterlesen

Schneetanz auf dem Vulkan

Kapitel 6: Wintersport und Wintererlebnisse im Park

Snowboarder im Whakapapa-Skigebiet, Ruapehu, Tongariro Nationalpark, Neuseeland

Es ist hip. Es ist cool. Und es macht wahnsinnig viel Spass. Snowboarding! Deshalb stellen ganze Scharen junger Neuseeländer die Surfboards in die Garage und steigen um auf Schnee. Denn im Winter werden Träume wahr, zumindest für die Wintersportler. Wo sonst kann man auch auf einem aktiven Vulkan weisse Pulverschneeträume erleben. Drei Skigebiete liegen an den Hängen des Ruapehu. Tukino, das kleinste der drei im Osten; Turoa im Süden, das den trockensten Pulverschnee und die kältesten Temperaturen hat; schliesslich noch Whakapapa, das grösste Skigebiet Neuseelands. Egal für welches Gebiet man sich entscheidet, es locken lange Abfahrten, bis zu vier Metern Schneehöhe, eine grandiose Kulisse und genügend Klippen, um ausreichend Luft unters Brett zu bekommen… Weiterlesen

Der feurige Riese – auf Fogo

Calder des Vulkans auf Fogo, KapverdenNach herrlichen Tagen auf Santo Antao fahren wir an unserem Abreisetag frühmorgens mit dem hupenden Convoi der Taxis hinüber zum Fährhafen Porto Novo, von wo uns das Schiff nach Mindelo bringt. Dort wollten wir nur eine Nacht verweilen, um am nächsten Abend das grosse Fährschiff nach Fogo zu nehmen. Doch wir wären nicht auf den Kapverden, hätte die Fährgesellschaft den Abreisetag nicht kurzfristig um drei Tage nach hinten verschoben. Am betreffenden Tag nun war die Abfahrtszeit auf 18.00 Uhr festgelegt und wir fanden uns lange zuvor auf dem Schiff ein. Doch aufgrund des Anblicks einer grossen Menge an Getreidesäcken und weiterer Fracht glaubten wir jedoch kaum an ein pünktliches Ablegen der „Sotavento“.

Das Schiff ist übrigens zusammen mit dem Schwesterschiff „Barlavento“ 1987 als Entwicklungshilfe in Emden gebaut und ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Verkehrs zwischen den Inseln an die Republik übergeben worden. Die beiden Schiffe waren die wichtigste und billigste Fracht- und Reiseverbindung für die Einwohner, für die das bequeme Fliegen meist unerschwinglich bleibt. Und trotzdem gibt es viele KapverdierInnen, die ihre Insel noch nie verlassen haben. Die wartenden Passagiere stehen mit Kindern und Kleinvieh, Kisten und Koffern am Kai und üben sich in Geduld, denn nur langsam verschwindet eine Ladung Säcke im Bauch des Schiffes, unterbrochen von langwierigen, hitzigen Diskussionen um die Reihenfolge des Ladeguts. Immer weiter bringen Laster von der nahegelegenen Mühle Mehlsäcke, die von Hand auf das Kai gelagert und von dort mit dem Kran auf das Schiff gehievt werden. Bei dem gemächlichen Arbeitstempo wird es letztendlich Mitternacht, bis sich die Stahlluke im Bug über dem Laderaum schliesst. Bei zwei fahrplanmässigen Touren im Monat sind doch sechs Stunden Verspätung bedeutungslos. Ausserdem haben die Menschen hier noch Zeit. Weiterlesen

In der Caldera des Vulkans Fogo

In der Caldera am Pico de Fogo, Kapverden

Urplötzlich lüftet sich der Schleier in dem Augenblick, als wir in das schwarze Chaos von Tuffstein, Block- und Stricklava des alten Einsturzkraters einbiegen. Zu unserer Linken ragt die halbrunde Wand des alten Kraters bis 800 m empor, zur Rechten aber erhebt sich gewaltig das Gipfeldreieck des Pico de Fogo vor tiefblauem Himmel. Mit seinen 2829 Metern Höhe ist der Vulkan Fogo auf der gleichnamigen Insel der Höhepunkt des gesamten Archipels und unserer Reise durch die Kapverden. Die Aufnahme entstand kurz nach den Ausbrüchen im Jahre 1995, welche den Ort Cha de Caldeiras fast vollständig zerstörte.

Red Crater und Ngauruhoe, Tongariro Nationalpark

Red Crater, Ngauruhoe und Ruapehu, Tongariro Nationalpark, Neuseeland

Der Red Crater ist der Höhepunkt des Tongariro Crossing, der Wanderung durch das Vulkanmassiv des Tongariro Nationalparks, die auch in den Northern Circuit verlängert werden kann. An dieser Stelle treffen die Wege von der Oturere, Ketetahi und Mangatepop Hut zusammen. Die giftgrünen Emerald Lakes bilden den Kontrast zum schwefeligen Gelb, dem Rot und Schwarz der Aschen der Vulkane Tongariro Red Crater, des Ngauruhoe und Ruapehu im Hintergrund.

Auf dem Gipfel des Ruapehu

Mt. Ruapehu Krater, Tongariro Nationalpark Neuseeland

Mit der Höhe von 2797 m ist der aktive Vulkan Ruapehu der höchste Berg der neuseelandischen Nordinsel und weithin sichtbarer Höhepunkt des Tongariro Nationalparks. Auf den Gipfel ist es eine anspruchsvolle Tour vom Turoa Skigebiet über Geröll, Eis und loses Felsgestein, die zu einer beeindruckenden Aussicht über die gesamte Nordinsel und dem apokalyptischen Krater führt. Vor den Ausbrüchen von 1995/96 war der Krater mit einem türkisfarbenen See gefüllt, nach dem Ausbruch ein dampfendens Schlammloch. Es empfiehlt sich, einen Führer zu buchen, da jedes Jahr einige Bergsteiger in Lawinen umkommen oder abstürzen. Einfacher ist der Aufstieg über das Whakapapa Skigebiet zur geologischen Forschunggsstation.