Aussichtspunkt Chapf: Alpenpanorama über dem Walensee
Nun komme ich seit über 20 Jahren zum Skifahren nach Amden, aber erst in diesem Winter schlug ich den kurzen Weg zum Aussichspunkt Chapf ein. Er liegt oberhalb einer senkrechten Felswand, 800 Meter über dem Nordufer des Walensees. Oberhalb der von der Frühjahrssonne schon merklich erwärmten Felsen liess sich gut erkennen, wie der Frühling mit dem ersten zarten Grün bereits in die Täler und Südhänge einzog, während die winterlichen Verhältnisse mit Schnee und Eis im Hochgebirge erst langsam wichen.
Das Panorama wird im Osten vom Leistchamm, hinter dem die eindrucksvollen Felswände der Churfirsten folgen, und im Westen vom Mattstock begrenzt. Dazwischen ermöglich der tiefe, fjordähnliche Einschnitt mit dem Walensee einen Fernblick nach Osten über das Rätikon bis zum Piz Buin im Silvretta. Im Süden liegen die markanten Bergmassive der Glarner Alpen: Hochfinsler und Magerrain, Mürtschenstock und Glärnisch, Rautispitz oder Brünnelistock. Am westlichen Talboden sieht man zugleich den Zufluss als auch den Abfluss der Linth, die nur wenige Kilometer entfernt in den Zürichsee mündet.
Weesen nennt sich auch die „Riviera am Walensee“ und wartet mit einem milden Klima auf, in dem sogar Palmen überwintern können. Weesen ist auch Ausgangspunkt für Ausflüge entlang des Walensees nach Betlis oder nach Quinten. Letzteres hat jedoch eine einzigartig abgelegene Lage und ist nur zu Fuss oder per Schiff erreichbar. Beide Siedlungen liegen auf einem schmalen fruchbaren Streifen am Nordufer des Walensee unterhalb der senkrecht aufragenden Felshänge in einer sonnigen und vor kalten Nordwinden geschützen Lage. Dadurch herrscht hier unten ein fast mediterranes Mikroklima.
Durch eine dieser Felswände führt auch die erst 1882 erbaute und später für den automobilen Verkehr erweiterte Straße hinauf nach Amden und Arvenbuel, wo im Winter Skilifte, Skitouren oder Winterwanderungen starten, z.B auf den Pass „Vorder Höhi“ oder eben zum Aussichtspunkt Chapf. Zuvor war diese Höhenlage nur durch einen ausgesetzen, abenteulichen Treppenweg erreichbar.
Am Südufer geht es hingegen weniger beschaulich zu. Dort verlaufen die wichtigen Verkehrsadern mit der Bahnstrecke Zürich – Sargans und der Autobahn A3. An der Steilküste mussten dazu ebenfalls lange Tunnel- und Galeriebauwerke errichtet werden, wohingegen die Querungen von engen Taleinschnitten über Brücken erfolgen. Dadurch ist das Skigebiet Flumserberg auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln für viele Züricher zu erreichen, denn gleich nebem dem Bahnhof beginnt die „Zubringer“-Seilbahn hinauf in das Skigebiet.
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