Ein kulinarischer Tagesausflug nach Ägina

Die Insel Ägina im Saronischen Golf, rund 25 Km südwestlich von Athen, bietet landschaftliche Schönheiten, hübsche Ortschaften, tolle Strände, aber auch kulinarische Köstlichkeiten: Oliven, Zitronen, Bananen, Passionsfrüchte, Zitronen, Wein, aber vor allem Pistazien.

Die Pistazien aus Ägina gehören zur überdurchschnittlich nähr- und eiweißreichen, fruchtig mit einer feinen Säure schmeckenden Sorte Pistacia vera Aegina, die zu den besten Sorten weltweit zählt – nach Meinung der Einheimischen natürlich die beste. Die Ernte der kleinen Insel Ägina macht immerhin 2-3 % des Welthandels aus. Entlang der Hafenpromenade von Ägina stehen die Verkaufsstände diverser Kooperativen und Händler, wo wir uns vor der Abreise noch mit Pistazien und mit ihnen veredelten Lebensmitteln wie Gebäck, Butter usw. eindeckten.

Der Tag begann mit der kurzen Anreise mit dem schnellen Tragflügelboot aus Piräus. Im November ist das Klima in der Ägäis noch herrlich warm und über mittag nicht zu heiß. Ideales Wetter zum Wandern, das war auch der heutige Plan: zu Fuß nach Kipseli, um dort die Oliven-Ölmühle „Kyriakos“ zu besuchen.

Die sehenswerte kleine Altstadt von Ägina würden wir am Nachmittag noch genauer erkunden, nun führte der Weg hinauf in die hügeligen Plantagen mit Oliven- und Pistazienbäumen. Unterwegs sahen wir auch Bäume mit exotischeren Früchten wie Bananen, Granatäpfel oder Feigen. Die Trockenheit der letzten Jahre ist nicht zun übersehen. Viele Bäume können nur mittels künstlicher Bewässerung noch Früchte tragen, oder sogar nur noch knapp am Leben erhalten werden –  so ziehen sich vielerorts die schwarzen Bewässerungsschläuche über den ausgedörrten Boden.

Anfang November war die Pistazienernte schon lange vorbei, dafür begann zu der Zeit die Olivenernte. Auf einem Feld am Wegesrand hielten drei Männer im Schatten der Bäume ihre Mittagspause. Auf dem Boden lag ausgebreitet die Plane, auf der die vom Baum geschüttelten Früchte gesammelt werden.

Schliesslich erreichten wird die Ölmühle und erholten uns vom Anmarsch während der kurzen Wartezeit auf unseren Gastgeber. Wie modern und wie traditionell wird hier das Öl gewonnen und wird es tatsächlich noch herausgepresst? Im Hof rosteten große, klassische Pressen, wie ich sie selbst von der Apfelmost-Produktion kenne, vor sich hin. Da scheint sich also etwas geändert zu haben – ich war gespannt.