Besuch auf der Schlossruine Hohenbaden
Auf der Reise nach Südfrankreich machten wir als erste Etappe einen Zwischenstopp in meiner badischen Heimat. Wir wollten nach vielen Jahren wieder den Sonnenuntergang von der Burgruine Schloss Hohenbaden erleben. Deshalb übernachteten wir direkt in Baden-Baden an der Burg. Das mittelalterliche Schloss Hohenbaden („Altes Schloss“) thront hoch über der Stadt am Hang des Battert und bietet einen weiten Panoramablick über den Nordschwarzwald, das Rheintal, das Elsass mit den Vogesen und die Südpfalz.
Die ältesten Teile der Anlage, die Oberburg um den Bergfried, gehen bis auf etwa um das Jahr 1100 zurück. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurden die Festungsmauern verstärkt. Nachdem der Fokus weniger auf Wehrhaftigkeit und mehr auf Repräsentation lag, wurde die Anlage um gewaltige Wohngebäude im barocken Stil erweitert. Der sogenannte Bernhardsbau, von den heute noch die mehrstöckigen Aussenmauern erhalten sind, beherbergte u.a. auch einen großen, beheizbaren Rittersaal. Nach einem Brand Ende des 16. Jahrhunderts verfiel die Burgruine zusehends und wurdeim 18./19. Jahrhundert, möglichlicherweise inspirtiert von der aufkeimenden Romantik, baulich gesichert und für Besucher zugänglich gemacht.
Nachdem im Mai 2024 auch die Burggaststätte wieder einmal eröffnet hat, war auch die Burgruine glücklicherweise wieder ganztägig offen. Über viele Treppen kann man auf zahlreiche Ebenen gelangen, von denen sich immer wieder weite Ausblicke öffnen. Mein Lieblingsplatz ist auf dem Palas der Oberburg, wo sich einer der besten Ausblicke über die Burganlage und einem weiten Landschaftspanorama bietet. Als wir noch in Baden-Baden wohnten, kamen wir öfters an solchen Sommerabenden vorbei, gerne auch mit einer Flasche Wein. Wir hatten heute unseren Sundowner schon in der Waldschänke oberhalb des neuen Schlosses getrunken. Nun berauschten wir uns an den leuchtenden Farben des Sonnenuntergangs.
Ein schöner Platz ist auch etwas oberhalb der Burg am ersten der Battertfelsen, wo man von der Ritterplatte über die Burganlage blicken kann. Der „Obere Felsenweg“ führt bald zu weiteren Felstürmen und kann über den „Unterer Felsenweg“ in eine aussichtsreiche Rundtour kombiniert werden. Leider ist die Felsenbrücke auf der Badener Wand nicht mehr vorhanden, sie wurde zum Schutz der Wanderfalken abgebaut.
Am folgenden Morgen genoss ich dann noch einmal die stille Morgenstimmung, bevor wir die Fahrt nach Frankreich starteten.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!