Ausflug zum Leuchtturm auf der Wanderdüne Rubjerg Knude

Wolken ziehen über dem Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr auf der Wanderdüne Rubjerg Knude an der Küste von Nordjütland, Dänemark

Die Westküste von Dänemark begeisterte mich durch seine abwechslungsreichen, wilden Strände, Dünenlandschaften und Steilküsten. Während einerseits die Brandung Meter um Meter der Küste wegspült – in den letzten hundert Jahren bis zu 300 m –  bläst der vorherrschende Westwind den Sand ins Inland. Werden und Vergehen als Teil der Erosion durch Wind und Wasser. Dabei formen sich auch großflächige, hohe Sanddünen, die dann als Wanderdünen von der Westküste bis an die Ostküste von Jütland ziehen. Derzeit lässt sich das an den Rubjerg Knude Wanderdüne südlich von Lønstrup oder der Råbjerg Mile bei Skagen erleben.

Der Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr auf der Wanderdüne Rubjerg Knude an der Küste von Nordjütland, Dänemark

Die Rubjerg Knude Wanderdüne liegt oberhalb der 50 Meter hohen Steilküste und erhebt sich selbst nochmals um weitere 50 Meter. Als Höhepunkt steht auf der Düne auch noch der historische Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr, der heute als Aussichtsturm bestiegen werden kann. Als er 1900 errichtet wurde, war die Abbruchkante der Küste noch weit entfernt und die Düne noch flach. In den 1960 Jahren hatte der Wind seeseitig einen so hohen Sandhügel aufgeschüttet, dass das Licht vom 23 Meter hohen Turm nicht mehr vom Meer aus gesehen werden konnte. Daraufhin musste der Betrieb eingestellt werden.

Gleitschirmflieger über dem Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr und der Wanderdüne Rubjerg Knude an der Küste von Nordjütland, Dänemark

Der Dünenkamm wanderte schliesslich am Turm vorbei und verschüttete die zugehörigen Gebäude. Die Ziegelsteine der Mauern dieser Gebäude bilden heute den Rohstoff für die Buchstaben der Botschaften, die von Besuchern auf dem Sand hinterlassen werden. Als die Abbruchkante schliesslich zu nahe rückte und der Einsturz drohte, wurde der Turm in einem aufwendigen Projekt zu seinem aktuellen Standort, rund 70 Meter ins Inland, transportiert bzw. veschoben.

Der Wind peitscht die Sandkörner gerne so stark über die Düne, dass man seine Haut und den Kopf mit entsprechender Kleidung schützten muss. Auch für die Fotoausrüstung ist das eine Herausforderung. Dafür lieben die Gleitschirmflieger die starken Aufwinde der Steilküste umso mehr.

Sonnenuntergang am Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr auf der Wanderdüne Rubjerg Knude an der Küste von Nordjütland, Dänemark

Die gesamte Düne ist Naturschutzgebiet und kann über kurze Wanderwege erreicht werden. Von Lønstrup führt der Weg vorbei an einer Ferianhaussiedlung und den Überresten des Friedhofs der ehemaligen Kirche Mårup Kirke, die auch schon von der Erosion weichen musste. Am Strand unterhalb des Friedhofs findet man gelegentlich auch menschliche Knochen – gruselig. Neben dem Friedhof befindet sich auch ein Wanderparkplatz, der ausgiebig von Campern belegt wird. Nach weiteren zwei Kilometern durch die bewachsenen Dünenlandschaft ist die große Sanddüne erreicht, der Aufstieg im feinen weichen Sand anstrengend. Der Ausblick auf das Meer und weit ins Land hinein ist gewaltig. Das nördliche Licht, die Meeresluft, der Zug der Wolken bilden hier eine besondere Atmosphäre.

 

 

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  1. […] unserer Reise durch Nordjütland, von der Nordspitze bei Skagen über Lønstrup und Rubjerg Knude sowie der Region Thy mit Klitmøller und Thisted südwärts, war der Süden der Halbinsel Helgenäs […]

  2. […] Wir starteten einen erste Erkundungstour antlang der Hauptstraßen Strandvejen und Rubjergvej, die sich mit vielen Galerien und Kunsthandwerksläden vom Hochufer bis hinunter zum Strand und dem kleinen Hafen unterhalb der Dünen, an dem auch die Fischerboote auf den Sand gezogen werden, zieht. Der aufziehenden Regen vertrieb uns dann für eine Pause in das gemütliche Kaffee oberhalb des Strandzugangs. Nachdem es bald wieder aufklarte, setzen wir unseren Rundgang fort und gingen durch die Ferienhaussiedlungen entlang der Steilküste. Dort hatten wir auch einen weiten Blick auf die Nordsee, dem Küstenbogen der Jammerbucht sowie erstmals auch auf die Wanderdüne Rubjerg Knude mit dem Leuchtturm. […]

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