Auf der Grande Tour nach Paestum

Paestum am Golf von Salerno ist wie Elea mit seiner Philisophenschule  eine der zahlreichen um 600 v Chr.  in Süditalien neu gegründeten griechischen Siedlungen. Nach Zerstörung im Mittelalter und Versumpfung wurden die Ruinen des ursprünglich als Poseidonia genannen Orts erst Mitte des 18. Jahrhunderts wieder entdeckt.  Der Besuch von Johann Joachim Winckelmann und der Veröffentlichung in senem Reisebericht erhöhte die Bekanntheit und  spätestens mit dem Auftauchen von Johann Wolfgang Goethe im Jahr 1787 und der Beschreibung in seiner italienischen Reise wurde der Ort kulturell „wiedergeboren“ und trug dazu bei, dass Paestum wie Rom, Neapel und Pompeij/Herkulaneum auch Teil der klassischen Grande Tour wurde. Diese Bildungsreise der gehobenen Gesellschaftschichten Europas, ursprünglich zum Abschluss der Erziehung und Erweiterung von Kenntnissen in Sprache oder Kunst gedacht,  erfuhr damals einen gewaltigen Aufschwung in Adel und Bürgertum.

Hauptattraktion der archäologischen Zone sind die drei monumentalen Tempelruinen im dorischen Stil, die Hera, Athena und möglicherweise auch Poseidon geweiht waren. Vor allem der Poseidon-Tempel gefällt durch seine harmonischen Proportionen. Auch die Römer hinterliessen ihre Spuren, wenn auch nicht mehr so bedeutend –  Überreste des Forums und vieler Wohnhäuser sind noch zu sehen. Paestum liegt 50 Km von Salerno entfernt in der fruchtbaren Sele-Ebene sozusagen am Nordeingang des Cilento.

Mehr Bilder in der Galerie Cilento.

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