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Cova Krater und das Tal von Paul

Blick vom Cova Krater in das Val di Paul, Santo Antao, Kapverde

Vom Vulkankrater Cova auf 1700 m über dem Meeresspiegel windet sich ein Pfad  hinunter zur Nordwestküste von Santo Antao durch eines der fruchtbarsten Täler der Kapverden. Durch das Tal fliesst ganzjährig Wasser, auch ausserhalb der Regenzeit, dementsprechend groß ist die Vielfalt der tropischen Pflanzenwelt. Mangos, Papayas, Bananen, Pampelmusen wachsen hier ebenso wie Zuckerrohr, Squash und Maniok. Herrliche Blüten bilden farbige Fontänen zwischen dem satten Grün.

Am Hafen von Ponta do Sol, Santo Antao

Hafen von Ponta do Sol, Santo Antao, Kapverde

Die steile Nordostküste von Santo Antao verzaubert ob ihrer rauhen Wildheit, doch bietet sie keine sicheren Häfen gegen Wind und Wellen, die hier vom offenen Atlantik der westlichsten Insel der Kapverden entgegenbranden. Daher müssen die Schiffe vor der Küste vor Anker gehen und die Fracht auf kleine Ruderboote umladen. Frauen tragen die Säcke von den  Booten hinauf auf einen bereit stehenden Lastkraftwagen, auf dem sich vier Männer für die ordnungsgemässe Plazierung der jeweiligen Säcke zuständig erklären. Ganz offensichtlich ist die Arbeitsverteilung zu Lasten der Frauen, von deren Rücken, wie so oft, die gesamte Gemeinschaft getragen wird.

Im Tal Ribeira Grande auf Santo Antao

Im Tal Ribeira Grande, Santo Antao, Kapverde

Die Talausgänge am Meer sind der Ausgangspunkt für einzigartige Bergpfade durch die wilde, zerklüftete Bergwelt von Santo Antao, der westlichsten Insel der Kapverden. Von Meereshöhe geht es dabei über 1000 Höhenmeter hinauf auf die Gipfel.

In den Bergen von Santo Antao

Siedlungen in den Bergen von Santo Antao, KapverdeIm Landesinnern von Santo Antao leben viel Bauern in verstreuten Siedlungen und Häusern auf den Bergrücken hoch über dem Meer. Auf kleinen Pfaden durch die abgelegensten Winkel der Insel mit ihrern Bewohnern kann die Insel erwandert werden und bietet atemberaubenden Tiefblicke, z.B in das Tal von Paul.

Im Tal von Torre, Santo Antao

Im Tal Ribeira da Torre auf Santo Antao, Kapverde

Auf Wanderungen in die Täler hinein stößt man auf verstreute strohgedeckte Hütten, Plantagen und terrassierte Hänge. Aus Fahrwege werden kleine Pfade, die durch Reihen von Zuckerrohrfeldern führen. Zuckerrohr bildet den Ausgangsstoff für das kapverdische Nationalgetränk Grogue, einen Schnaps, dessen beste Qualität in kleinen Destillen hier in den Tälern von Santo Antao hergestellt werden soll. Es wird generell viel Alkohol auf den Kapverden konsumiert, aber nicht nur in den Bars. In den kleinen Lebensmittelläden übersteigt das Angebot der Alkoholika die spärliche Menge an Lebensmitteln.

Berge, Musik & mehr – Sao Vicente und Santo Antao

Nachdem unserer Ankunft auf Sal,  setzen wir die Rundreise fort und verliessen wir die Insel mit dem Flugzeug in Richtung Westen.

Im Tal Ribeira Grande, Santo Antao, KapverdeGleich, ob man sich mit dem Schiff oder dem Flugzeug den Inseln im Nordwesten nähert, von fern künden die zackigen Silhouetten von einer abwechslungsreicheren Landschaftsform. Auf Sao Nicolau, Sao Vicente und Santo Antao ragen Berggipfel bis über 1000 m hinauf. Solch ein faszinierender Anblick erzeugt sogleich ein Kribbeln in meinen Beinen, das von der großen Vorfreude auf die Besteigung einiger Gipfel ausgeht. Die Berge stoßen in die Regionen der unteren Wolkenschicht vor und bilden eine Barriere, die den notwendigen Regen herabzwingt oder von der Feuchtigkeit der Wolken profitiert. Deshalb ziehen sich von vereinzelten Gipfelregionen, z.B. im Landesinneren von Santo Antao, fruchtbare Täler hinab in die niederen Trockengebiete.

In solch einem fruchtbaren Tal auf Sao Nicolau, von der See nicht sichtbar und daher relativ geschützt vor Piraten, entstand der Ort Ribeira Brava, der sogar als Bischofsitz eine große Bedeutung innehatte. Als Folge wurde hier auch ein Priester- und Laienseminar in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gegründet, daß eine erste kapverdische Literatur und Theaterkultur initiierte. Zugleich fand ein reger Handel mit den Eigenerzeugnissen an Lebensmitteln und Waren statt, bis auch hier der wirtschaftliche Niedergang durch Dürre und den veränderten Welthandel einsetzte, von dem sich die Insel bis heute nicht erholt hat. Weiterlesen