Wanderung auf den Monte Bulgheria im südlichen Cilento

Der Monte Bulgheria liegt wenige Kilometer von der Masseta-Küste am Tyrrhenischen Meer zwischen Marina di Camerota und Scario entfernt und überragt mit seiner Höhe von 1225 m freistehend den südlichen Cilento, was ihn zu einem aussichtsreichen Wanderziel macht. Der Berg zeigt viele Gesichter – nähert man sich von Nordosten, aus Sanza, Scario, Torre Orsaia oder  Roccagloriosa, dominieren steile Felsflanken aus hellem Kalkgestein, wohingegen die südwestliche Seite mit sanfter geneigten Hängen nach San Giovanni a Piro und Licusati abfällt. Im Norden bricht der Gratrücken des Bergmassivs steil und die wilde, canyonartige Mingardo-Schlucht Gola del Diavolo ab.

Am frühen Morgen zogen noch die letzten Gewitterschauer entlang der Küste. Es genügt nur wenig Regen, um die sonst staubigen Straßen in seifige Rutschbahnen zu verwandeln, so dass auf der nächtlichen und kurvigen Fahrt von Marina di Camerota  über Lentiscosa nach  S. Giovanni a Piro höchste Aufmerksamkeit und langsames Fahren gefordert war.  Bald klarte sich der Himmel jedoch auf und der Monte Bulgheria erstrahlte erhaben im morgendlichen Sonnenschein. Dieses Schauspiel lässt sich hervorragend vom Platz vor der die Wallfahrtskirche Madonna di Pietrasanta oberhalb S. Giovanni a Piro geniessen.

Zurück im Ort S. Giovanni a Piro führte der Aufstieg zuerst durch duftende, mit Kräutern bewachsene Hänge in den Taleinschnitt, der oben im großen Bild im Schatten liegt, bis auf die Südwestflanke. Langsam ansteigend zog der Weg durch einen lichten Steineichenwald und über scharfkantige Karstfelsen. Schliesslich folgte ich der Pfadspur über sehr steinige Grashänge mit Steinmännern und gewann so an Höhe, bis ich mit einem Schwenk nach Osten den Gipfelrücken erreichte.

Dort begrüsst eine Heiligenfigur den Wanderer; früher freistehend, wurde ihr in den letzten Jahren aus den überall herumliegenden losen Steinen ein Wetterschutz errichtet. Schon auf den letzten Metern begeisterte die grandiose 360-Grad Rundumsicht über die wilde Masseta-Küste, den Golf von Policastro, das bergige Hinterland mit den Schluchten von Morigerati, dem Monte Cervati-Massiv, dem Monte Gelbison bis nach Norden zum Monte Stella.

Diese Wanderung gehört wie die Tour zur Baia degli Infreschi zu den Wanderklassikern des Cilento und ist in den erhältlichen Wanderführern gut beschrieben, dennoch ist die Zahl der Besucher überschaubar, so dass man eher alleine auf dem Gipfel steht.

Weitere Bilder in der Galerie Cilento

5 Kommentare

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] und der kalabrische Küste wartet. S.Giovanni a Piro ist aber auch Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Monte Bulgheria oder entlang der wilden […]

  2. […] auch Monte Alburno genannt) den zweithöchsten Gipfel des Cilento. Wie auch der Monte Cervati oder Monte Bulgheria zeigen die “weißen” Berge aus Karstgestein je nach Standort unterscheidliche […]

  3. […] der Ferne sind die Steilabbrüche des Monte Bulgheria zu sehen und dahinter bereits das Meer am Golf von Policastro zu erahnen.  Auch wenn ich (diesmal) […]

  4. […] Hinter dem türkisfarbenen Meer steigen im Norden bewaldete Hügel auf und im Hinterland ragt der Felsklotz des Monte Bulgheria steil hervor, nach Süden öffnet sich die kalabrische Maratea-Küste. Berge und Meer, diese […]

  5. […] windet sich von Marina di Camerota in vielen Kehren über Lentiscosa ins Hinterland hinauf, um am Monte Bulgheria vorbei bei Scario wieder an den Golf von Policastro zu stossen, die Berge rücken direkt an das […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.