Nachdem unserer Ankunft auf Sal, setzen wir die Rundreise fort und verliessen wir die Insel mit dem Flugzeug in Richtung Westen.
Gleich, ob man sich mit dem Schiff oder dem Flugzeug den Inseln im Nordwesten nähert, von fern künden die zackigen Silhouetten von einer abwechslungsreicheren Landschaftsform. Auf Sao Nicolau, Sao Vicente und Santo Antao ragen Berggipfel bis über 1000 m hinauf. Solch ein faszinierender Anblick erzeugt sogleich ein Kribbeln in meinen Beinen, das von der großen Vorfreude auf die Besteigung einiger Gipfel ausgeht. Die Berge stoßen in die Regionen der unteren Wolkenschicht vor und bilden eine Barriere, die den notwendigen Regen herabzwingt oder von der Feuchtigkeit der Wolken profitiert. Deshalb ziehen sich von vereinzelten Gipfelregionen, z.B. im Landesinneren von Santo Antao, fruchtbare Täler hinab in die niederen Trockengebiete.
In solch einem fruchtbaren Tal auf Sao Nicolau, von der See nicht sichtbar und daher relativ geschützt vor Piraten, entstand der Ort Ribeira Brava, der sogar als Bischofsitz eine große Bedeutung innehatte. Als Folge wurde hier auch ein Priester- und Laienseminar in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gegründet, daß eine erste kapverdische Literatur und Theaterkultur initiierte. Zugleich fand ein reger Handel mit den Eigenerzeugnissen an Lebensmitteln und Waren statt, bis auch hier der wirtschaftliche Niedergang durch Dürre und den veränderten Welthandel einsetzte, von dem sich die Insel bis heute nicht erholt hat. Weiterlesen
Letzte Kommentare