Ausgebeutet und vergessen liegt die Inselgruppe der Kapverden im Dreieck der Kontinente Südamerika, Afrika und Europa. Verbrannte Erde und fruchtbare Täler, Wüsten, Gebirge und Vulkane unter dem stetig wehenden Passatwind bilden einen kargen Lebensraum. Eine junge Generation tritt das Erbe aus Überresten portugiesischer Kolonialherrschaft, des Sklavenhandels sowie der sozialistischen Ideologie an und schafft sich eine neue eigene Identität. Nur einige Aspekte, die den Kapverdischen Inseln mit ihrer herausragenden Lage 500 km westlich von Afrika und umgeben von der weiten Fläche des atlantischen Ozeans, eine besondere Anziehungskraft verleihen.
Seit dem 15. Jahrhundert knüpften europäische Seefahrer neue Verbindungen von den Kapverden in die Welt und boten für viele Menschen eine Entkommen aus elenden Zuständen. Die Landung der Seemacht Portugal auf den bis dahin wahrscheinlich unbewohnten Inseln im Jahre 1456 war der Beginn von gewaltigen Veränderungen und einer wechselvollen Geschichte, die als weiteres Beispiel kolonialistischer Denk- und Handelsweise mit dem Schicksal Afrikas und Südamerikas verglichen werden kann. Nach Entdeckern und Forschern folgten rasch Kolonialherren, christliche Missionare, Sklavenhändler, Kaufleute und Siedler, aber auch Piraten auf den Archipel und prägten dessen Erscheinungsbild sowie das Schiksal der Bewohner, von dem bis heute nicht viel nach Europa vorgedrungen ist. Weiterlesen
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