Santorin: Nebensaison ist Bausaison
Wenn im November die Tage merklich kürzer werden, die Tagestemperaturen unter 20 Grad sinken und kräftige, kühlere Winde wehen, dann beginnt auch auf Santorin die Nebensaison. Statt bis zu fünf Kreuzfahrtschiffe täglich kommen ein bis zwei. Der Winterfahrplan der Fähren und der Flugplan sind deutlich ausgedünnt, es landen zudem kaum noch internationale Flüge. Das macht sich alles in weniger Tages- und Übernachtungsgästen bemerkbar. Viele Geschäfte, Bars und Restaurants haben deshalb schon im Herbst ihre Türen und Rolläden geschlossen.
Nun begann die Zeit für Renovierung und Umbau. Anstelle von Touristen trugen die Maultiere und Mulis nun Säcke mit Bauschutt oder Baumaterial durch die engen Gassen und über viele Treppen zur Kante der Steilküste. Bis dorthin führen breitere Wege oder Straßen, die von größeren Fahrzeugen für den weiteren Transport erreichbar sind. Diese Vorgehensweise scheint effizienter zu sein als Arbeiter mit Sackkarren, der Einsatz von Kränen oder Lastenaufzügen.
Viele Aufgaben auf und um die Baustellen herum bleiben schwere Handarbeit, weil keine Baumaschinen herbeigebracht werden können, die Baustellen auf den Grundstücken an den steilen Hängen oft sehr kleinteilig und die Zugänge zu den Gebäuden eng und verwinkelt sind.
Viele Besitzer von Hotels, Vermieter von Ferienwohungen und -häuser sowie Gastronomen haben ihre Immobilien winterfest gemacht. Die Terassen sind leer: Pflanzen ins Winterquartier gestellt. Terrakotta-Vasen und Sonnenliegen, Tische und Stühle sind weggeräumt, Markisen, Tarps und Sonnenschirme entfernt. So war der Blick auf die Architektur wieder frei, klare Linien und Formen erkennbar.
An vielen Häusern leuchtet buntes Plastik: Armaturen an Fassaden, wie z.B. Lampen, Griffe und Geländer aus Glas und Metall werden bis zum Start der neuen Saison in Kunststofffolie verpackt oder eingeschweisst, um Korrosion und Verschmutzung vorzubeugen.
Wähend nun Handwerker oder Bauarbeiter auf die Insel kommen, verlassen die Saisonarbeiter aus Gastronomie oder Hotellerie die Insel. Auch der Barkeeper in der noch geöffneten Bar „Hassapiko“ in Oia freute sich auch auf das Ende der Saison Mitte November und seine baldige Rückkehr „nach Hause“ auf das Festland, wie er uns in einem Gespräch schilderte.
Trackbacks & Pingbacks
[…] Die Zeit der Aufführungen war leider schon vorbei, nur zwei Tage später war die Terasse mit der Bar dann auch komplett geschlossen und die Sommersaison damit beendet. […]
[…] Ich nahm mir Zeit für Beobachtungen und Details, verweilte gelegentlich an einem der Aussichtsterassen oder streifte durch die die oft verwirrenden Treppenwege am Steilhang, um auch andere Perspektiven zu entdecken. Es war schon Nebensaison, daher waren viele Geschäfte, Hotels und Ferienwohnungen winterfest aufgeräumt und geschlossen, dafür herrschte bereits rege Bautätigkeit. […]
[…] wenigen Einheimischen kämen jetzt in der Nebensaison kaum noch Touristen als Gäste, erzählte uns der Barkeeper. Er sei auch nur für den Sommer auf […]
[…] Stille und menschenleer zu geniessen, gelingt erstens nur zur Morgendämmerung und zweitens in der Nebensaison. Genau diese Ruhe und Entspannung haben wir uns im November an diesem Ort erhofft und wurden nicht […]
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