Rente mit 26: meine Nikon FE2

Nach 26 Jahren, davon 20 Jahre in meinem Besitz, schicke ich meine Nikon FE2 mit Wehmut in den verdienten Ruhestand. Sie war auf vielen Reisen ein ständiger und verlässlicher Begleiter und hat mich nie im Stich gelassen. Die feinmechanische Qualität – die leise und sehr schnelle Auslösung, der Filmtransport, das stabile Gehäuse – überhaupt wie sie in der Hand lag – übten von Beginn eine grosse Faszination und einen „will ich haben“-Effekt aus. Doch die beste Kamera ist nichts wert ohne gute Objektive, dass sei nur nebenbei erwähnt.

Seit einigen Jahren fotografiere ich bereits digital mit einer Lumix LX3 als „immer dabei“-Kamera und bin ebenso sehr zufrieden. Um mehr Kreativität auszuleben und mehr Freiräume zu erlangen, wollte ich die vorhandenen Objektive im Weitwinkel wie Telebereich wieder optimal nutzen können und deshalb endlich eine digitale Spiegelreflexkamera dazukaufen. Bei der Marktrecherche bin ich über viele und ausgiebige Diskussion rund um die Funktionalitäten der Kameras und Kameravergleiche gestolpert – Vorzüge von 51-Punkt-Autofokus gegenüber 39 Punkt, wo  welcher Button besser angeordnet sei, Programmierung von Funktionen, welcher Sensor usw.  Im direkten Vergleich zur analogen Ära ist das heutige hohe Niveau der digitalen Kameras eine gigantische Weiterentwicklung und eröffnet so viele Möglichkeiten – direkte Kontrolle der Ergebnisse auf dem Monitor, genaue Belichtungsmessung; Sensoren mit hohem Dynamikumfang, hoher Lichtstärke bei wenig Rauschen – bis hin zu hohen ISO-Zahlen, die mit Filmen nie erreicht wurden; robuste, wetterfeste aber auch kompakte und nicht zu schwere Kameras für Bergtouren und Reisen.

Wer erinnert sich noch an die Zeiten mit grobkörnigen ISO- 1600 Filmen, dem sehnsüchtigen Warten auf die entwickelten Filme, Blitz ohne TTL und Computersteuerung – und was für großartige Aufnahmen damit entstanden sind. Daher halte ich viele der Diskussionen um Details für überschätzt bis überflüssig – das Werkzeug Kamera hat heute fast ein zuviel an (technischen) Einstellmöglichkeiten, was von Motivwahl, richtigen Zeitpunkt für ein Bild und der Bildgestaltung eher ablenkt.  Und wer bis hierhin gelesen hat und neugierig ist, was für eine Kamera ich mir nun kaufte – es ist eine D600.

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