Taranaki grüsst Tongariro

Mt. Taranaki, gesehen vom Tongariro Nationalpark

Nach einem regnerischen Tag im Tongariro Nationalpark riss kurz vor Sonnenuntergang noch die Wolkendecke auf. und bot diesen Durchblick von der Mangatepopo-Berghütte auf den Brudervulkan Taranaki im Westen der Nordinsel. Da wir uns auf einem dem hohen Plateau im Zentrum der Nordinsel befinden, reicht der Blick auf den 100 Km entfernten Brudervilkan von Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro. Diesen grandiosen Gruss liess sich natürlich keiner der über 50 Wanderer entgehen, die an diesem Osterwochenende zahlreich die Mangatepopo-Hütte und die Zeltplätze belegten. Die Hüte befindet sich am Anfang des Tongariro Crossing, der spektakulären Wanderung durch die Vulkanlandschaft des Tongariro Nationalpark und ist auch der beste Ausgangspunkt für den Aufstieg auf den Gipfel des Ngauruhoe.

Aoraki (Mt.Cook), Cook Range und Burnett Mountains

Aoraki (Mt. Cook), Südalpen Neuseeland

Von der Mueller-Hütte im Mt.Cook Nationalpark bietet sich diese Aussicht über die Bergketten, die den Tasman-Gletscher flankieren und von Aoraki (Mt. Cook), Neuseelands höchstem Berg (3751m), gekrönt werden. Da Westwinddrift trifft ungebremst mit Wolken und Niederschlag am Alpenhauptkamm der Südinsel Neuseelands auf, daher erlebt man hier in kurzer Zeit extreme Wetterwechsel.

Jackson Bay – am Rande der Wildnis

Jackson Bay, Westküste Südinsel Neuseeland

Nachdem ich in Haast den Westküsten-Highway der Südinsel Neuseelands verliess und die kleine Strasse weiter südlich bis an ihr Ende entlangfuhr, gelangte ich an das verschlafenen Dorf Port Jackson. Es ist ein Relikt der frühen Siedlungspolitik, die hier ein ländliches Zentrum für Farmer errichten plante. Aber das rauhe, feuchte Klima der Westküste, wo sich die Wolken der Westwinddrift am Alpenhauptkamm stauen und abregnen, vernichtete alle Anstrengungen der ersten Siedler. Heute leben die wenigen Menschen von Fischfang oder den wenigen Reisenden, die eine Bootspassage weiter in den Süden buchen. Hier beginnt nämlich die Wildnis von Aspiring und Fjordland Nationalpark, die für jeden Extremabenteurer, Bergsteiger oder Wanderer eine Herausforderung sind.

Lake Te Anau vom Mt. Luxmore

Lake Te Anau von der Luxmore Hut, Kepler Track

Obwohl eine sehr feuchte Gegend mit vielen Regentagen zeigt sich dennoch oft genug die Sonne und auch wegen dieser Gegensätze  ist das Fjordland eine Paradies zum Wandern. Routeburn, Hollyford, Dusky Sound, der weltberühmte Milford oder der Kepler Track sind nur eine Auswahl der besser bekannten Mehrtageswanderungen, z.T. als Great Walks klassifiziert. Das obige Bild entstand unterhalb der Luxmore Hut nach der ersten Tagesetappe des Kepler Track. Das wilde Fjordland ist ein extremes Gebiet, steile und unzugängliche Bergregionen, Trogtäler, alles überwuchert mit den feuchten Regenwäldern, in denen man wohlvorbereitet auf Touren in den Busch gehen sollte. Hier gibt es auch einige Gebiete, in denen der Zutritt verboten ist und die Naturschutzbehörde Department of Conservation versucht, seltenen Vögel wie dem Kakapo oder Tekapo die Brut zu ermöglichen und sie vor dem Aussterben zu bewahren.

Lake Manapouri, Fjordland Neuseeland

Lake Manapouri und Mt. Titaroa, Fjordland Neuseeland

In Manapouri mietete ich ein Ruderboot, um den fünfzig Meter breiten Fluss zu überqueren und über den  Circuit Track durch fast unberührten Busch und einer excellenten Vogelwelt zu diesem versteckten Aussichtspunkt auf den See und Mt. Titaroa zu gelangen. Der romantische Manapouri-See liegt am Eingang zum ursprünglich  und wilden Fjordland und wird auch auf der Tour zum Doubtful Sound zu Beginn per Boot überqert. Das Wasser des Sees speist zudem ein einzigartiges unterirdisches Kraftwerk, bevor es über einen künstlichen Tunnel in den Doubtful Sound abfliesst.

Mt. Taranaki, Egmont Nationalpark

Taranaki, Egmont Nationalpark, Nordinsel Neuseeland

Der Taranaki ist ein heiliger Ort der Maoris, die dort früher ihre Häuptlinge begruben und zu den Seelen ihrer Verstorbenen beteten. In ihrer Mythologie hat Taranaki, der ebenso Mt. Egmont genannt wird, einst friedlich mit den anderen Vulkanen im Zentrum der Insel gelebt. Sie waren alle Männer, mit Ausnahme von Pihanga, einem in grüne Wälder gekleideten Berg. Alle waren begehrten sie zur Frau. Folglich entbrannte ein heftiger Kampf um ihre Gunst. Letztlich besiegte Tongariro seine Rivalen und drängte sie zum Verlassen des Ortes. Taranaki wanderte nach Westen zur See. In einer magischen Reise bei Nacht schürfte er den Fluss Whanganui. Wenn sein Gipfel in Wolken gehüllt ist, so weine er, sagen die Legenden. Vom nagehegelegenen Lake Mangamahou mit seiner subtropischen Vegetation bietet sich einer der besten Panoramen.

Auf dem Gipfel des Ruapehu

Mt. Ruapehu Krater, Tongariro Nationalpark Neuseeland

Mit der Höhe von 2797 m ist der aktive Vulkan Ruapehu der höchste Berg der neuseelandischen Nordinsel und weithin sichtbarer Höhepunkt des Tongariro Nationalparks. Auf den Gipfel ist es eine anspruchsvolle Tour vom Turoa Skigebiet über Geröll, Eis und loses Felsgestein, die zu einer beeindruckenden Aussicht über die gesamte Nordinsel und dem apokalyptischen Krater führt. Vor den Ausbrüchen von 1995/96 war der Krater mit einem türkisfarbenen See gefüllt, nach dem Ausbruch ein dampfendens Schlammloch. Es empfiehlt sich, einen Führer zu buchen, da jedes Jahr einige Bergsteiger in Lawinen umkommen oder abstürzen. Einfacher ist der Aufstieg über das Whakapapa Skigebiet zur geologischen Forschunggsstation.